Serie über den Alltag an Bord. Heute: Winsch kaputt. Plötzlich und unerwartet bricht der Ausführring der Backbordschotwinsch. Keine Ersatzteil an Bord. Wir können uns mit einer Umleitung auf die Zentralwinsch helfen. Vor dem größten Teil unserer Reise muss das Ding aber wieder funktionieren. Also Erstzteil muß her, Zack, zack.
Wenn’s Ärger mit den Propellern gibt.
Das hatten wir nun zum dritten Mal auf dieser Reise, meistens aus eigener Dusseligkeit. Wann immer dahinten unten was los ist, wird das Schiff gestoppt, ich springe hinein in den blauen Ozean. Von Leni bekomme ich dann den Schlauch zugeworfen, sie dreht oben die Pressluftflasche auf und ich kann Unterwasser arbeiten. Ein tolles System, selbst erfunden und trotzdem bewährt.
Was macht Ihr da eigentlich?
Serie über den Alltag an Bord. Heute: Seewasserzuleitung Wassermacher leckt. Im Steuerbord-Maschinenraum ging der Bilgewasseralarm los. Das ist ein einfacher Wassermelder von Conrad, der Geschrei macht, wenn Wasser da ist. Der Wassermacher hat so Steckverbindungen, die ich noch nie toll fand. Wieder reingesteckt. Fertig. Wasser aufgesaugt. Nichts schlimmes, auch nicht bei 45 Grad im Maschinenraum.
Tiefseetaucher
In See, zwischen Lanzarote und Gran Canaria. Heute mußte ich tauchen, in 1800 Meter tiefem Wasser. Allerdings zugegeben, ich war nicht ganz unten. Nach etwa 1,50 m bin ich abgebogen – zum Propeller. Was ist geschehen? Wir haben ein Segelmanöver gefahren, um bei zu liegen, d.h. etwa quer zum Wind treiben. Da liegt das Schiff dann ganz ruhig, und wir können zB baden. Leider hatte ich die Angel vergessen. Das klingt ja nicht schlimm, ist es aber. Die Angelschnut ist für 60 kg Fische also sehr kräftig und hat an Ende ein Stück Dahtseil. Diesen Mist hatten wir nun in der Bb Schraube. Angenehm war der Job nicht im Seegang. Aber es ging. Wir haben eine Pressluftflasche mit langem Schlauch in der deutschen Bank achtern, die sofort einsatzbereit ist. Leni wirft das Mundstück runter und ab geht’s. Ich konnte alles herausschneiden, das Lager ist heil geblieben. Im hafen gibt’s Bilder dazu. Sea u Bert ____/)___
Wenn das nicht Glück bringt!!??
Unser Basilikumwald fühlt sich nach der Wurmkur deutlich wohler. Und nun wächst am Rande dieses kleinen Waldes ein Kleeblatt!! Glücksklee eben.
Was macht Ihr da eigentlich?
Serie über den Alltag an Bord. Heute: Entlüftungsleitung Abwassertank undicht. Riecht immer so, wenn Wasser in den Tank fließt. Heute auf See haben wir uns das System mal vorgeknöpft. Wahrscheinlich war es die Dichtung am Geruchsfilter. Der soll verhindern, dass es draußen mufft. Leni Spürnase musste alles kontrollieren. Nun scheint es viel besser zu sein, aber der Filter muss auch neu. Weil der nicht lebens-, sondern nur nasenwichtig ist, haben wir keinen Ersatz an Bord. Eigentlich wäre das Eddy’s Job, aber der ist ja wieder nicht da!
Was macht Ihr da eigentlich?
Serie über den Alltag an Bord. Heute: Nase putzen. Die Gelegenheit war günstig. soleicht kommt man(n) da sonst nicht ran. Nach einigen Durchgängen mit Nevr Dull glänzt sie wieder. Da wird Jürgen sich freuen, der hat sie gebaut.
Uns stinkt’s
Oder besser: es hat gestunken. Die Schränke und Backskisten im Fischraum (so nennen wir die Panty, weil bei einem richtigen Fischkutter dort eben der Fischraum ist) hatten einen blöden Geruch, so nach altem feuchten Keller. Heute haben wir’s gefunden: Eine kleine Plastiktüte mit 5 alten Zwiebeln wars. Unter dem Füßboden lang hat sich der Duft in die Schränke und Backskisten bewegt. Nun is besser. Sea u Bert_____/)____
Hafentag.
Gran Tarajal, Fuerteventura, Kanarische Inseln. 2457 Seemeilen (4450 km)seit Oberndorf. Kurz entschlossen, nachden des Ankern schwierig war, da der Wind plötzlich aus Süden kam, sind wir in diesen kleinen Hafen eingelaufen. Etwas einfach, aber ok. Das Beste hier ist ein riesiger Eisenwarenladen (Ferreteria) Namens Langenbacher. Da gibt’s alles, Schläuche, Ketten, Kärcher, Metabo und Einweckgläser. Ein Hafen der unserem Budget gut tut, kostet weniger als halb soviel wie Rubicon. Das Dorf unterscheidet sich wohltuend von den Touriburgen, die alle sehr ähnlich sind. Sea u Bert____/)____
Ankertage
Vor Anker, Puerto del Rosario, Fuerteventura, 2436 Seemeilen seit Oberndorf. Nur 59 Meilen von Afrika. Über Kurzwelle. Nach einer etwas unruhigeren Nacht mit Schwell gestern bei Lobos sind wir weitergeschippert, rüber nach Fuerteventura zum Anker-Mittagspäuschen vor Anke’s Hotel in der Nähe von Corralejo. Dann weiter an der Ostküste entlang nach Süden. Hier in Rosario haben wir gestern Abend im letzten Büchsenlicht einen guten Ankerplatz gefunden. Gut? Was ist das: Wenig Schwell und einen guten Ankergrund, aus Sand mit wenig Steinen. Wichtig für uns ist auch, dass wir morgens vor dem Aufstehen schwimmen und schnorcheln können. Nach einer Zeit in der Marina sehnen wir uns immer nach solchen Plätzen. Für die Segler in der Region, wie ‘Lojan’ und ‘Wildeman’: Man kann südlich vom Hafen in der Bucht,darin auch ziemlich weit nördlich, also im Schutz der neuen Pier, auf 6 m ankern. Die Stadt sieht viel besser aus als Arrecife. Dingidock, am besten auf der Rampe, gut für die Dingies mit Rädern. Wir schippern jetzt weiter nach Süden. Heute Abend suchen wir uns wieder einen Ankerplatz und wahrscheinlich werden wir dann übermorgen nach Las Palmas auf Gran Canaria segeln. Das liegt etwa 50 Meilen westlich von der Südspitze von Fuerteventura entfernt. Zwischen den Inseln gibt’s biestige Winde. Auf platt: ‘Wind acceleration zones’. Hier verstärkt sich der Wind ohne Ankündigung um zwei bis drei Windstärken. Der Wind drückt sich sozusagen zwischen den Inseln hindurch. In Las Palmas (wegen der hübschen Berge leicht zuverwechseln mit Palmers, der bekannten Damenoberunterwäschemarke), bleiben wir dann bis zum 22. November, dem offiziellen Start in Richtung Karibik. ______/)_____Sea u Bert