Mitten drin

… in der Chesapeake Bay. Wir sind früh los und erleben einen tollen Sonnenaufgang. Der Wind hat gedreht bzw. ist fast eingeschlafen. Also ist mal wieder die eiserne Genua (= Motor) dran. Nach dem der Strom erst gegenan lief, ist er jetzt mit uns. Wir laufen 6,4 Knoten über Grund und kommen gut voran. Das müssen wir auch, denn wir wollen morgen in Annapolis sein (übrigens: morgen, 4.7., ist der Day of Independence, der amerikanische Nationalfeiertag), um dann am Montag Julia abzuholen, die mit einem Haufen Ersatzteilen, Kaffeekapseln etc. in Baltimore aufschlägt. Die Sonne scheint, angenehme 27° C. Gehen abwechselnd Wache, machen Wartungsarbeiten, reparieren den Tageslichtschalter des Ankerlichts, tauschen Batterien im Rauchmelder aus, dichten eine der Leckagen im Deck ab, spielen an der Einstellung des Autopiloten (der eiert gerne mal rum). Alles easy an Bord. ___/)___ Die Chesapeake Bay ist 200 Seemeilen lang, hat eine Küstenlinie von insgesamt 11.684 Meilen und ca. 150 größere Nebenflüsse fließen hinein. Gerade haben wir den Potomac River passiert, der die Grenze zwischen den Bundesstaaten Virginia und Maryland bildet und an dem Washington liegt. An Steuerbord voraus kommt bald der Choptank River, an dessen Ufern das berühmte Buch von James A. Michener ‘Die Bucht’ spielt. Das liest der Schipper gerade, trotz der 1053 Seiten. Uns begegnen oder überholen große Container- und Autofrachter, Bargen mit kräftigen Schleppern davor. Die Seezeichen sehen zum Teil putzig aus: klobige, dicke, gemauerte Türme. Fotos folgen, Internet ist nicht. ____/)____ SeaU, Marlene

Chesapeake Bay.

Vor Anker, Mobjack Bay, Chesapeake Bay, Virginia, USA. 8177 Seemeilen seit Oberndorf. Die letzten Meilen im Intracoastal Waterway waren noch mal spannend: viele Brücken (Dre-, Hub, Klapp-), die für uns geöffnet werden und sogar eine Schleuse. Norfolk, das Ende (oder der Anfang) des ICW, ist der längste und größte Marinehafen, den wir je gesehen haben. Wir fahren ungefähr zwei Stunden lang nur an den grauen Marineschiffen vorbei, entweder im Bau, zur Reparatur im Dock oder eben nur geparkt. Fünf große Flugzeugträger liegen nebeneinander an der Pier, Hubschrauber und Überwachungsflugzeuge in der Luft, Schlauchboote kontrollieren überall. Daneben ist der Handelshafen mit den Containerterminals bescheiden. ___/)___ Dann endlich freies Wasser: die Chesapeake Bay liegt vor uns. Allerdings mit Wind und Wellen auf die Nase gar nicht gemütlich wie der ICW. Gewöhnungsbedürftig nach der Kaffeefahrt auf dem Ententeich. Wir finden eine ruhige, geschützte Ankerbucht, der Wind ist mittlerweile eingeschlafen, und nach dem Sonnenuntergang finden wir es eher herbstlich kühl (25° C). Morgen soll noch mal Nordwind blasen, den warten wir hier ab und dann segeln wir weiter nach Norden, nach Annapolis. ____/)____ SeaU, Marlene

Auch eine amerikanische Geschichte.

Great Bridge. Virginia. An dem typisch schwedischen Liegeplatz vor der Schleuse (sieht hier alles so aus wie in Trollhättan)steht plötzlich ein Mann vor dem Schiff. Wir kommen ins Gespräch. Er ist pensioniert und Experte für Kühlung. Ich habe sofort Fragen an ihn. Warum ist unsere Kälteleitung so kalt bzw. warum schwitzt sie so? Don ist erfahren mit Schiffen, so haben die Kühlmaschinen ihn für mehrere Reisen auf die QEII geholt. Er guckt sich unseren Kompressor und die Leitung an: Wrong Insolation! Und nimmt uns mit in seinem Auto und ab gehts zum Spezialladen für Kühlzubehör. Er ordert für uns das richtige Material und bringt uns noch die richtige Klebetechnik bei. Wir verbringen noch viele Stunden im Küchenschrank. Es funktioniert. Don ist ein typisches Beispiel für die hiesige Hilfsbereitschaft. Thank you Don!!

k-P1010660.JPG

k-P1010661.JPG

k-P1010663bnbnbnb.jpg

Great Bridge.

Great Bridge, ICW, Virginia, USA. 8133 Seemeilen seit Oberndorf. Wir liegen in Great Bridge zwischen der großen Brücke und der einzigen Schleuse auf dieser Strecke an einer kleinen Pier … kostenlos. Selten hier. Abends wird es sogar kühl, 23 Grad. Erinnerungen an Schweden und die Trollhättan-Schleusen, Gänse, Enten. Great Bridge hat seinen Namen vom Civil War, 1775 fand hier eine entscheidende Schlacht gegen die Engländer statt, die die Geschichte prägte. Entsprechend stolz sind sie hier, haben ein Battlefield und feiern jedes Jahr ausgiebig diesen Sieg. SeaU Marlene

k-P1010672.JPG

k-P1010674.JPG

k-P1010676.JPG

Ganz schön knapp…

…ist es manchmal hier. Solche Schubverbände gehen auch durch den Intracoastal. Über Funk wird abgesprochen, auf welcher Seite überholt wird. SeaU, Bert

k-P1010575.JPG

k-P1010573.JPG