New York, 79th Street Boat Basin, USA. 8646 Seemeilen seit Oberndorf. Ein wahrhaft aufregender Moment war es heute Morgen kurz nach Sonnenaufgang, als wir durch die gigantische Brücke (Verrazano Narrows Bridge) in die Upper Bay gesegelt sind. Bald darauf tauchte zuerst die Freiheitsstatue und dann die Skyline von Manhattan aus dem Morgendunst auf. Wir sind dann den Hudson River hinauf gefahren, ganz dicht an den Wolkenkratzern von Downtown entlang, mit der beklemmenden Erinnerung an die beiden fehlenden Türme des World Trade Centers. Eine Stunde flussaufwärts haben wir versucht, einen Platz an einer Mooring zu bekommen, aber wir sind wieder mal zu dick. Zu lang und zu schwer. 12 m ist die Grenze. Nun liegen wir am Ende der 79. Straße in einer kleinen staatlichen Marina, nur 200 m vom Broadway entfernt ist. Marinas sind in USA generell teuer, 2$ pro Fuß Länge sind der Standard, in New York gibt’s einen höheren. Nun kommt es ganz wesentlich auf die Schiffslänge an, die ist, wie schon früher berichtet, unterschiedlich. Leider gibts hier kein Internet, deswegen kommen Bilder erst morgen. Live aus New York: Bert
In See. Atlantik. Vor der Küste von New Jersey. Gesendet über Kurzwellenfunk. Da wir eine halbe Stunde später als geplant in Cape May losgefahren sind, werden wir wohl auch eine halbe Stunde später in New York ankommen. Ob der Skipper damit leben kann? Grins. Erst segelmotoren wir, dann hat die Maschine Pause. Der Wind kommt von Süden, also von achtern, da wir ja nach Norden segeln. Wir baumen den Klüver nach Steuerbord aus und das Großsegel setzen wir mit dem Bullenstander nach Backbord fest. So segeln wir wie ein Schmetterling nach New York. Die Dünung ist so ca. 1 m, alles erträglich und gemütlich. Wir kommen gut voran, schlafen, lesen und ersetzen die Filterpatronen am Wassermacher, der jetzt fleißig feinstes Trinkwasser aus dem salzigen, nur noch 22°C “kalten” Atlantik produziert. Der Kohlefilter im Bordwassersystem wird bei der Gelegenheit auch gleich mit ausgewechselt. Auch die Funkrunde lebt wieder, wir hatten Verbindung zu Gabi und Lutz mit ihrer SuAn in der Chesapeake Bay und zu unseren englischen Freunden Sue und Andy mit SPRUCE im Saint Lawrence Strom. Immer wieder toll, die vertrauten Stimmen zu hören. Der Sonnenuntergang auf See ist mal wieder spektakulär. Wir segeln der Nacht entgegen. ____/)____ All’s well on board. Marlene
Vor Anker, Cape May, New Jersey, USA. 8509 Seemeilen seit Oberndorf. Ein kurzer Trip, von Delaware nach New Jersey quer über die Mündung des Delaware River. Etwa 20 Meilen. Hier in Cape May liegen wir im Hafen vor Anker, vor der Schule der US Coast Guard. Morgen früh geht’s weiter nach Norden, Richtung New York. Das soll gute 24 Stunden dauern. SeaU Bert
Vor Anker vor Lewes, Delaware, USA. 8489 Seemeilen seit Oberndorf. Erstmal hatte ich mich ganz gehörig mit der Tide verrechnet, dann hat der Wind sich nicht an die Vorhersage gehalten. Wir sind von heute Morgen um zehn bis heute Abend um zehn gegen sechs Windstärken angebolzt. In der über 50 Meilen langen Bucht gibt es gegen Südwind nur ganz im Süden Schutz. Also mit beiden Maschinen gegenan, den ganzen Tag lang. Das war doof. Nun sind wir um 22.00 Uhr vor Lewes vor Anker gegangen und freuen uns über die Ruhe. Vor unserem Feierabend haben wir noch schnell die beiden Hauptdieselfilter gewechselt, weil die Vacumeter wieder im Anschlag waren. Das heißt, beide waren fast dicht. Wenn die Tagestanks nicht ganz voll sind, wird natürlich bei diesem blöden Seegang der Staub aus den Ecken gespült. So etwas machen wir im eingespielten Team unter 15 Minuten. Morgen segeln wir wohl rüber nach Cape May, unserem Absprung nach New York. Gute Nacht. Bert.
Eigentlich wollten wir früh ankerauf im Sassafras River. Aber dann kamen nochmal Robert und Hund Nicki längsseits, um uns zum Frühstück einzuladen. Das mussten wir leider wegen der Tide im C&D Canal dankend ablehnen, aber geschwatzt haben wir dann doch noch fast eine Stunde lang. Wie nett. Wir kommen auf der Rückfahrt wieder. ____/)____ Ganz im Norden der Chesapeake Bay verbindet ein 19 Seemeilen langer Kanal die Chesapeake Bay mit der Delaware Bay, eben der Chesapeake und Delaware Kanal. Wir haben den richtigen Zeitpunkt für die Durchfahrt ausgerechnet, die mitlaufende Tide schiebt und wir laufen mit 7,7 Knoten über Grund durch den ca. 120 m breiten Kanal. Sieht aus wie der Trollhättan Kanal in Schweden. Schon im 17. Jahrhundert spukte einem Holländer die Idee im Kopf herum, die beiden großen Buchten miteinander zu verbinden. Aber erst Benjamin Franklin brachte 1822 das Projekt ins Rollen und 3000 Arbeiter nahmen Schaufeln und Äxte in die Hand und schufen diese Abkürzung. 1829 wurde er für die Schiffahrt freigegeben, hatte damals noch 4 Schleusen. Im Ersten Weltkrieg bekam der Kanal große Bedeutung und Präsident Theodor Roosevelt ließ 1919 die Schleusen wieder entfernen. Der Kanal wurde weiter verbreitert und ausgebaggert. Hier gehen große Schiffe durch und nutzen den Shortcut zwischen den beiden großen Städten Philadelphia und Baltimore. Wir passieren 5 Brücken, alle hoch genug für Heimkehrs Mastlänge. ____/)____ All’s well on board. Marlene
Diese Bojen liegen hier dicht an dicht und markieren die darunter liegende Krabbenfalle. Die Leinen wollen furchtbar gern in unseren Propeller. Wir müssen sehr aufpassen beim Slalomfahren. SeaU Bert