Läuft wieder.
Eingeweht Süd 6.
Solomons Island, Maryland. Geduldiger Skipper hat immer guten Wind, hat mein Vater gesagt. Deswegen sind wir nun geduldig und warten zwei weitere Tage, bis der Wind dreht. Süd ist genau unser Kurs. Aber schön warm ist es, fast kurze Hosen. Die Lichtmaschine läuft Dank der Telefonseelsorge von Herrn Jahncke wieder. Während Kontaktschwierigkeiten sonst nicht mein Problem sind, war’s hier wohl so. Heute wird nicht nochmal Tank gereinigt, wir werden uns erst Kaffeefilter besorgen, durch die wir den schmutzigen Diesel wieder in den Tank laufen lassen wollen. Nach einem Tip von Sven haben wir festgestellt, dass dieser braune Staub, den wir aus dem Tank holen, magnetisch ist. Ordentlicher, sehr feingemahlener Rost also. Das ist besser als Bakterien. _____/)_____ Sea u Bert
Wie Salomonis Seiden.
Solomons Island, Maryland, USA. 9310 Meilen seit Oberndorf. Ein Samt- und Seidenwetter heute Abend. Wir liegen in einer völlig geschützten Fjordlandschaft. Heimkehr schwimmt auf einem Spiegel. Dßei war es draussen eher ruppig. Der Wind steht für unseren Weg nach Süden, wie könnte es anders sein, vierkant auf die Nase. Die Backbord-Lichtmaschine wollte heute nicht mehr. Kurz bevor wir sie wechseln wollten, hab ich nochmal rumgefummelt, und nun läuft sie, wenn ich mit einem Keil die Bürstenbrücke herunterdrücke. Hmm, komisch. Und ich durfte wieder den Tank reinigen und mit Diesel rumpülschen. Dafür durfte Leni heute ausnahmsweise mal in die Küche und hat einen leckeren Gemüseauflauf gemacht. _____/)_____ Sea u Bert
Choptank River.
Oxford, Maryland, USA. Diese Kneipe gibt’s seit 1710. Wir haben hier unsere ersten Chesapeake Austern gegessen, die waren frisch, nicht 300 Jahre alt. Außerdem sollen diese Crabcakes die weltbesten sein. Hat auch schon James A. Michener festgestellt, als er hier sein Buch ‘Die Bucht’ begonnen hat. Ja, waren lecker. Sea u Bert
Fried Qysters.
Oxford. So was gibt’s hier im Imbiss. Fritierte Austern mit Pommes Frites. Schmecken gut, war Lenis Mittagessen. Ich mag das Frittierte nicht mehr. Sea u Bert t
Kaffee mit Herbstdeko.
Typisch.
Oxford. Der Zeitungsjunge feuert die Zeitung einfach im hohen Bogen vor die Tür. Meistens liegt sie dann auf dem Rasen, allerdings in einer Plastiktüte. Na, dem würd ich was erzählen. Sea u Bert
Der Choptank.
‘xford, Maryland. Dieser Fluss spielt die Hauptrolle in Michener’s Buch ‘Die Bucht’. Hier in Oxford soll er das meiste geschrieben haben. Wir sind im Dunkeln angekommen und vor Anker gegangen. Da ist morgens der erste Rundblick immer spannend. Mag ich gern. Vor dem Frühstück werden wir mal ins Dorf gucken. Wenn’s ganz toll ist, bleiben wir, sonst geht’s weiter nach Süden. Noch 120 Meilen bis Norfolk. Heute hat Leni mal den Mond fotografiert und nicht die Sonne. Sea u Bert
Unerhört!
Rock Hall, Maryland. Da fragt mich doch das Mädchen an der Kasse, ob ich über 55 bin?! Montags gibt’s Seniorenrabatt für über 55jährige. Wie kommt die darauf, dass ich schon so alt bin?? Sea u Bert
Immer wieder Abschied.
Vor Anker, Annapolis, Maryland, USA. 9244 Seemeilen seit Oberndorf. Seemannslos, immer wieder weiter, immer wieder Abschiede. Diesesmal verabschieden wir uns wieder von ‘SuAn’, von Gabi (Leni’s neue Schwester) und Lutz. Die beiden müssen hier bleiben, weil sie eine neue Maschine bekommen, das wird wohl noch 2-3 Wochen dauern. Dann gehen auch sie nach Süden, um dann durch den Panama in den Pazifik zu segeln. Die beiden sind uns ans Herz gewachsen, seit Las Palmas haben wir uns immer wieder getroffen. Also Abschiedsessen auf der Heimkehr und Abschiedsfrühstück im legenderen Chick and Ruth Deli. Wir gehen nun weiter nach Süden, wenn’s geht heute nach Oxford. Farewell ‘SuAn’! Sea u Marlene + Bert