Author: Marlene und Bert

Das Fazit.

Wir hatten eine wunderbare Zeit, sind fünf Monate unterwegs gewesen. Von Oberndorf ging es über Cuxhaven nach Helgoland. Eigentlich wollten wir von dort direkt nach Schottland segeln, aber der nordwestliche Wind wollte nicht östlich drehen. So sind wir erstmal nach Rømø (DK) und nach Norwegen gesegelt. Kirkehamn und Flekkefjord waren schöne Plätze, um auf das richtige Wetterfenster für Schottland zu warten. Fraserburgh war unser erster schottischer Hafen. Wir sind durch den Caledonian Canal gefahren, waren in Nordirland und auf der vorgelagerten Insel Rathlin. Für die Westküste Irlands gab es wieder den falschen Wind und wir sind an der Ostküste nach Süden gesegelt. An der Südküste Irlands entlang sind wir bis nach Dingle an der Westküste geschippert, haben Fastnet Rock zweimal gesehen, waren auf den Isles of Scilly. Von dort ging es an die Südküste Englands. Zwischen Falmouth und Ramsgate haben wir viele schöne Orte besucht. Dann ging es über Helgoland und Cuxhaven zurück nach Oberndorf.

2373 Meilen haben wir im Kielwasser. 52 Häfen und Ankerplätze haben wir angelaufen. Wunderbares Wetter, ziemlich viele Stürme, ungemütliche See – es war alles dabei. Achtmal sind wir eingeweht und mussten auf den richtigen Wind warten. Es war eine anspruchsvolle Reise. Und Heimkehr? Sie hat alles prima gemeistert und uns immer ein sicheres Gefühl gegeben. Wir Drei sind ein gutes Team.

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Die letzten 26 Seemeilen.

Wir hatten ein paar schöne Tage in Cuxhaven und der SVC Marina. Haben Freunde getroffen, sind Rad gefahren, haben lecker gegessen und auch Heimkehr hat ein paar Streicheleinheiten in Form von Farbreparaturen bekommen.
Die Tide ist günstig, mittags legen wir ab und fahren mit auflaufendem Wasser Elbaufwärts. Am Osteturm biegen wir rechts ab in die Oste, passieren das Ostesperrwerk und vor uns liegt das ruhige Wasser der Oste zwischen den Deichen.

Ab Oktober sind die Brücken nicht mehr besetzt. Deshalb haben wir die Öffnung der Geversdorfer (links) und der Oberndorfer Brücke (rechts) rechtzeitig angemeldet.

Alles klappt perfekt, wir laufen in Oberndorf ein und machen an unserem Anleger vorm Haus fest. Die Enten sind etwas empört über die Störung und flattern aufgeregt zum anderen Flussufer. Erster Job nach dem Festmachen: den Anleger von Entenhinterlassenschaften befreien.

Heimkehr heimgekehrt.

Nach Hause kommen ist für uns eine Mischung aus Freude, aber auch Wehmut schwingt mit. Die Reise ist zu Ende, der Alltag holt uns ein, es gibt Verpflichtungen (schöne und leider auch traurige). Das beste Mittel, sich langsam wieder einzugewöhnen, ist: wir schlafen und frühstücken an Bord, dann schauen wir mal über den Deich, laufen durch den Garten und schließen die Haustür auf. Oh je, ein Berg Post wartet schon auf uns.

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Cuxhaven.

Die erste Nacht in der SVC Marina schlafen wir wie die Murmeltiere. Alles ist ruhig, kein Pfeifen im Rigg, stilles Wasser in der Marina.

Wir packen die Fahrräder aus und radeln erstmal zum Strand und zur Kugelbake.

Neuwerk am Horizont.

Helgoländer Eistorte mit den Farben der Insel: Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand – das sind die Farben von Helgoland.

Geschützter Liegeplatz.

Unsere Fahrräder sind startklar.

Und abends mit Beleuchtung: die Kugelbake.

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Über die Nordsee nach Cuxhaven.

Der Sturm ist vorbei, die See um Helgoland hat sich beruhigt. Wir räumen schon mal die Sturmleinen weg, rollen die langen Landleinen wieder auf die Trommel.

Wir machen alles seeklar und laufen aus Richtung Cuxhaven. Beim Großsegelsetzen im Helgoländer Vorhafen verhakt sich das Großfall um die elektrische Winsch und demoliert sie ziemlich. Wir können sie soweit zurechtbiegen, dass wir sie nutzen können. Der Motor hat zum Glück nichts abbekommen. Shit happens!

Tschüss Helgoland – trotz heftigem Sturmwochenende war es eine gute Zeit auf der Insel. Aber jetzt geht’s Richtung Heimat.

In der Elbmündung kommt uns der erste Krabbenkutter entgegen.

Hier kommen neue Gäste für Helgoland: Fahrgastschiff Helgoland und Katamaran Holunder Jet.

Viel Verkehr in der Elbmündung

Die Kugelbake, das Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven, ist ein aus Holz gebautes Seezeichen, ca. 29 m hoch. Sie stammt aus der Zeit nach 1945 und steht unter Denkmalschutz. Die erste Kugelbake wurde an dieser Stelle schon 1703 errichtet.

Wir machen fest in der SVC Marina.

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Immer noch Helgoland.

Wir wissen, dass ein Sturm kommt. Aber wir entscheiden uns, zu bleiben. Wir lieben Helgoland und sind gerne hier.

Wir nutzen die Sonnentage und spazieren rund ums Oberland.

Basstölpelkolonie im Mai (links) und im Oktober (rechts)

Ein einsamer Basstölpel ist noch da – Junior hat den Abflug verpasst. Ein Rabe inspiziert die verlassenen Brutplätze.

Das Gipfelkreuz auf Helgoland.

Der Leuchtturm ist selber nur 35 m hoch, das Laternenhaus ist aber 82 m über dem Meer und schickt in klaren Nächten sein Licht bis zu 28 Seemeilen weit hinaus in die Welt. Kennung: Blitz weiß 5 Sekunden.

St. Nicolai Kirche

Aber dann kommt Sturmtief ‘Detlef’ mit Orkanböen bis zu 10 Beaufort und viel Regen.

Ein bißchen mulmig war uns schon, als wir dann ganz alleine an der Pier liegen. Tochterboot Verena der DGzRS bringt einen Segler mit Ruderproblem rein.

Wir bereiten Heimkehr vor für den Sturm. Alle neun Fender und elf Festmacher sind ausgebracht, zwei davon oben auf der Pier an Land, weil der Wasserstand um 1,7 m steigen soll. Sicher ist sicher. In der ersten Sturmnacht kommt der Wind aus Süd-Ost und steht genau in die Hafeneinfahrt. Der Schwell ist erheblich und wir haben eine sehr unruhige Nacht. Morgens dreht er weiter nach Süden und es wird etwas friedlicher am Liegeplatz. Draußen sind bis zu 8 m See. Katamarane und Fahrgastschiffe fahren nicht mehr.

Nach drei Tagen: als wäre nichts gewesen. Laues Lüftchen und Sonnenschein. Das ist Helgoland!

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Helgoland.

Die Insel aus Bronze, sehr viele Details, toll gemacht.

Die Hummerfischer sind da – das Abendessen ist gesichert.

Ausflug auf die Düne

Der griechische Name Tetrapode bedeutet Vierfüßer.

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Go East – auf nach Helgoland.

Die Royalist läuft aus, sie segeln weiter nach Westen. Auch für uns das Zeichen, dass wir weiter wollen.

Nach einer Woche Ramsgate tut sich ein Wetterfenster auf und wir laufen aus. Ca. 320 Seemeilen liegen vor uns, wir rechnen mit 2,5 Tagen bis Helgoland. Das Wetter ist friedlich. Das bedeutet, zu wenig Wind, um nur zu segeln. Trotzdem setzen wir Klüver, Groß und Besan und lassen eine Maschine (am ersten Tag Olaf, später wechseln wir auf Jan) mitlaufen. Die am Anfang mitlaufende Tide schiebt uns voran, etwas Wind ist in den Segeln.

Auf dem Weg von Ramsgate nach Helgoland ist viel Schiffsverkehr. Wir halten uns sehr streng an die Regeln bezüglich der Verkehrstrennungsgebiete. Entweder fahren wir, wenn es möglich ist, außerhalb der sogenannten Fahrbahnen, oder innerhalb der vorgeschriebenen Fahrtrichtung am rechten Rand, um die Großschifffahrt nicht zu behindern. Das ist besonders nachts eine sichere Möglichkeit, keinen Gegenverkehr zu haben. Heimkehr ist das rote Dreieck links.

Es riecht lecker aus der Pantry, der Skipper macht Rührei. Immer ein gutes Zeichen, wir haben ordentlich Appetit nach der langen Nacht. Die aufgehende Sonne verschwindet gleich wieder in den Wolken. Trotzdem pelzen wir an Deck mit frischem Nordseewasser (18 Grad). Pelzen = mit der Pütz das Wasser an Deck holen und über den Pelz schütten. Herrlich. Was das X da oben bedeutet, wissen wir auch nicht.

Das Goldhähnchen will wohl auch nach Helgoland. Auf jeden Fall macht er erstmal eine Pause bei uns an Bord und überprüft auf dem Kartenplotter den Kurs.

Helgoland kommt in Sicht, leider sehr diesig. Wir laufen erstmal durch zur Bunkerstation und füllen den Tank wieder auf. Dann laufen wir in den Helgoländer Südhafen ein.

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Ramsgate…

begrüßt uns mit bestem Sommerwetter. So kann es gerne etwas bleiben.

Wir bauen die Fahrräder auf und nutzen das schöne Wetter für erste Fahrradtouren entlang der Küste mit den beeindruckenden Kreidefelsen.

Da Ramsgate unser letzter englischer Hafen ist, sind Fish’n Chips, Full Breakfast und Sunday Roast nochmal auf dem Speiseplan.

Tolle Pubs und Restaurants.

Die Seemannskirche und Hafenmission.

North Foreland Lighthouse

Die West Cliff Arkaden. Hier gibt es Restaurants, Bars, jede Menge Geschäfte und Galerien.

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Ready ay ready.

Neben uns in Ramsgate liegt ein Brigg-getakeltes Schulschiff namens Royalist. Sie gehört der Marinenahen Organisation Sea Cadets, die jungen Leuten die Seefahrt und das Segeln näher bringt. Die Brigg ist 34 m lang, hat einen Tiefgang von 3,25 m und 536 qm Segelfläche. Sie hat bis zu 22 Kadetten im Alter von 12 – 18 Jahren an Bord.

‘Ready ay ready’ ist ein traditioneller Ruf in der Seefahrt, insbesondere auf Segelschiffen. Er bedeutet, dass die Besatzung bereit ist, Segel zu setzen oder eine andere Aktion auszuführen. Ein Signal an den Kapitän oder Offizier, dass alles vorbereitet ist.

Schon am ersten Tag an Bord mussten die Mädchen und Jungs das Aufentern ins Rigg üben. Eine Freude, deren Begeisterung und Konzentration zu sehen.

Essen fassen durchs Bulleye.

Regen macht nichts, Bombenstimmung auf der Royalist. Am schönsten war der Tanz um den Großmast: Rain, rain go away, come again another day.

Brandung in der Hafeneinfahrt von Ramsgate. Deswegen laufen die Royalist und Heimkehr noch nicht aus.

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Go East – auf nach Ramsgate.

Es tut sich ein Wetterfenster auf, um von Cowes weiterzusegeln nach Osten. Wir bereiten alles vor (auch Butterbrote for later) und laufen mittags aus. Die Leinen und Fender werden schnell verstaut. Die Tidenrechnung passt – die App ist wirklich klasse, wir müssen nicht mehr mit Reeds und Tabellen rechnen – und laufen mit 8,5 Knoten durch den Solent raus in den Englischen Kanal. Gegenüber der Isle of Wight sehen wir den Spinnaker Tower in Portsmouth.

Groß und Klüver sind gesetzt, leider ist später zu wenig Wind für uns zum Segeln, heute ist die Steuerbord-Maschine (= Olaf) dran.

Viel Schiffsverkehr im Solent: Containerschiffe, Autotransporter, Fähren, Luftkissenboote, Kriegsschiffe.

Ausfahrt vom Solent in den Englischen Kanal, vorbei am No Man’s Fort (links) und Horse Sand Fort (rechts).

Wir passieren Selsey Bill, nehmen die Abkürzung durch ein Flach, was aber durch zwei Tonnen gut markiert ist. Trotzdem ist hier wieder tüchtig Strom und wir schießen mit 9,8 Knoten durch die enge Stelle. Die Tonnen haben hier Namen. Die rote heißt Street und die grüne Boulder.


Die Sonne geht unter und wir laufen in die Nacht, vorbei am Beachy Head Lighthouse (rechts), von dem wir nur das Feuer sehen. Schade eigentlich, der ist so klassisch weiß-rot-weiß geringelt wie ein Fußballspielerbein. Und den Strich, der den westlichen zum östlichen Längengrad markiert, haben wir auch nicht gesehen 😉

Bedrückende Gedanken an Flüchtlingsboote, die hier vielleicht irgendwo den Kanal von Frankreich nach England queren, verdrängen wir. Die sind sicher nicht beleuchtet und auf dem Radar würden wir sie kaum erkennen. Rechts unten auf dem Radar ein Windpark.


Dungenes Lighthouse passieren wir im Morgengrauen und endlich geht die Sonne auf.

Vor Dover viel Fährverkehr und Dover Harbour Control fordert uns über Funk auf, eine Meile Abstand zu halten.

Hinter den Kreidefelsen von Dover ändern wir den Kurs nach Norden, passieren South Foreland Lighthouse. Wir machen einen Badestop und laufen bei fast Hochwasser ein nach Ramsgate. Prima Liegeplatz, gleich gegenüber liegt das Traineeship der Sea Cadets, die Royalist. Die Sonne scheint und wir freuen uns, wieder hier zu sein.

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