Panikkäufe!

So kurz vorm Auslaufen, und immer noch schleppen wir Kisten mit Kram an Bord. Essigessenz zum Beispiel. Daphne von ‘Lojan’ sagt: gibt’s im Süden nicht, braucht man aber, weil gern alles schimmelt.____/)____ Die zuckerfreien Cornflakes, weil die so unsere Zwischendurchnahrung sind. Nachts zum Beispiel. Im Ausland haben die Zuckerfreien nur weniger Zucker. ____/)____Klopapier, naja. ______/)_____ Und Frenchdressing. Nee, nicht was Ihr meint. Die netten Mädels in der Kronen Apotheke wissen das. Also beim Tauchen im warmen Wasser siedeln sich gern Bakterien im Ohr an. Damit’s denen da nicht so gut gefällt, schafft man eine saure Basis mit einer kleinen Spülung vor und nach dem Tauchgang. Das Rezept: Auf 150 g gesamt 20 g Essigsaure Tonerde, 5 g Glyzerin, 5 g Alkohol, Rest destilliertes Wasser. Haben wir von einem alten Taucher, und seitdem nix mehr in den Ohren. Deswegen hört Marlene auch immer das, was sie nicht hören soll. _____/)___Mehl in Flaschen gefüllt. Wegen des bösen Rüsselkäfers. Der frisst sich auch durch Plastiktüten. Darüber gabs im letzten Jahr im Logbuch schon eine längere, nicht ganz ernst zu nehmende Abhandlung: Logbuch Suchbegriff: Rüsselkäfer. Das Mehl, etwa 40kg, stammt von der Huber Mühle in Hohberg-Niederschopfheim. Alles klar? Ist im Schwarzwald. Ich backe nur mit 700er und 1000er Mehl. Das 405er, das sich in den meisten Haushalten befindet, is nix. Sagt auch Frau Buck. 40 kg Mehl klingt viel, sind 80 Brote, verteilt über ein Jahr. Nach USA darf man Mehl nicht mitnehmen, bis dahin muß es alle sein. Auf Martinique, das zu Frankreich gehört, soll es aber auch richtiges französisches Baguette geben. Da macht die Schiffsbäckerei dann Pause. _____/)_____Ein paar Dosen Bratheringe sind auch noch an Bord gekommen. Sind aus der Dose dauerhaft lecker, und schmecken sowohl auf Brot als auch mit Bratkartoffeln.___/)___ Marlene krabbelt in alle Ecken um alles zu verstauen. Manche Sachen werden wir nie wieder finden.____/)___ Sea u Bert

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Kinderüberraschung!

Sollte eine Überraschung sein, war es auch. Julia und Marco haben uns nach Stralsund entführt. Eine wunderschöne Stadt. Dort gibt es drei maritime Museen, voran das neue Ozeaneum. Toll. Totschickes Zimmer, mit Hafenmeistermäßigem Blick über den Hafen. War ‘ne tolle Abwechslung. Haben wir nicht liebe Kinder? Sea u Marlene und Bert

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Abschiedsparty in Oberndorf.

Bei strahlendem Sommerwetter, wie üblich in Oberndorf, haben wir Familie, Nachbarn und Freunde zum Pfingstmontag eingeladen, um uns zu verabschieden. Open Ship, was platt und englisch das gleiche bedeutet. Schließlich geht’s am 16.6. um 8.15 Uhr los. 64 kamen, haben das Schiff besichtigt. Klagen über mangelnde Seetüchtigkeit des Schiffes wurden nicht laut. Die Würstchen haben gereicht. Das Bier hätte etwas kühler sein können. Wir haben uns über den regen Besucherverkehr und die vielen guten Wünsche gefreut.
Sea u
Marlene und Bert ________/)_______

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Noch 17 Tage!

Das ist etwas geschummelt. Bisher war es der 15., aber nun muss die Abfahrt um einen Tag verschoben werden. Wir müssen am 15. nach Berlin wegen unserer USA Visa. Also, die Einreise per eigenem Boot in die USA verlangt zwingend ein Visum. Der Zugang zur entsprechenden Internetplattform kostet erstmal 10 $. Ein Anruf dort 1,86 € pro Minute. Die Visa dann nochmal 215 €. Natürlich ein vollautomatisiertes Verfahren (wünschen Sie die 1, dann wählen Sie die 2)und dann ein persönliches Interview in Berlin. Kein Kommentar!___/)___ Naja, jeder hat so seine Macke. Wir haben eben gern mal einen Espresso. Also auch die Nespressomaschine an Bord. Aber wohin mit den Kapseln? Hier die Teakholzerfindung der Yachtwerft Glückstadt! Ist das nicht schick?.____/)____ Paula hat uns an Bord besucht, sitzt immer da und guckt aus dem Bulleye..___/)___Lampen von Prebit hier in der Pantry und in meiner Koje. Dimmbar, schick und natürlich extrem sparsam. Cool.____/)____ Sea u Bert

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Kaufmannsladen?

So jedenfalls sah es heute am Schluss des Tages aus. Zunächst scheint es unglaublich. Wo soll das alles hin? Ich kaufe übrigens das ganze Jahr über ein. Wenn s also bei Aldi Rouladen in der Dose gibt, bin ich da. Damit wir das ganze Futter auch wiederfinden, macht Leni eine PC-Liste. Die wird dann zu einem kleinen Buch, in dem wir blättern und etwas für die nächste Mahlzeit heraussuchen. Das Ablaufdatum kommt nur bei den Konserven dazu, die schon länger mit uns segeln. Zur Zeit haben wir ca. 400 Konserven und Gläser gebunkert. Mehl, Reis, Nudeln, Naschies, frisches Obst und Gemüse noch nicht mitgezählt. Das kommt erst später an Bord. Besonders die Naschies, sonst sind sie schon alle, bevor wir ausgelaufen sind 🙂 Jeder Lagerort im Schiff hat eine Nummer: V 7 bedeutet, dass das gesuchte Teil im V wie Vorschiff, an Steuerbord wegen der ungeraden Zahl, im Fach Nr. 7 liegt. Meistens klappts, nur die Lippenventile für die Grauwasserpumpe haben wir nie wiedergefunden. Alles in allem macht’s aber Spaß. Leider haben wir erst jetzt erfahren, dass wir für die Einreise in die USA mit eigenem Boot zwingend ein Visum benötigen. Daran arbeiten wir gerade. Man muss zum ‘Interview’ persönlich in Berlin erscheinen. Das ist bei unserem Zeitplan sehr schwierig. Sea u Bert_____/)____

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Der Countdown läuft. Noch 22 Tage.

Am Schluss wird’s immer hektisch, sagt Rainer von LOJAN. Wir ackern wie verückt. So haben wir den Längsgang im Schiff neu gemalt. Klingt nach ‘mal eben’, war es aber nicht. Das Ding hat derartig viele Ecken, Leisten, Lampen und soviel Zeug ist an den Wänden, was abgeschraubt werden muss. Anyway, wir haben fertig. Dann haben wir die Aussenhaut auf 8 m Länge neu blau gemalt. Ging gut vom Beiboot aus. Und weil noch Farbe über war, gleich noch die Reling vom Anleger. Reflexstreifen an den Relingstützen an Bord sollen uns im Scheinwerferlicht sichtbarer machen. Große Klasse sind die neuen LED-Leuchten. In Kürze gibt s Fotos. Die Nespressomaschine ist an Bord, ich versuche George Clooney so gut wie s geht zu ersetzen. Die Backbord-Lichtmaschine will noch mal zu Bosch, die spinnt. Also rausgerupft. Die neuen Sonnenzellen auf dem Dach machen einen guten Job, bei Sonnenschein immer über 5 Ampere pro Stunde. Also will sagen, wir sind fleißig, bei wunderschönem Sommerwetter im wunderschönen Oberndorf. Sea u Bert ______/)_______

Olaf.

Seit etwa 12 Jahren arbeiten wir mit Olaf zusammen. Olaf kann alles. Eigentlich wollte er Tischler werden, da gabs damals keine Lehrstelle, so wurde er Schlosser. Das Gefühl für Holz hat er aber in sich. Er ist ein hochintelligenter Kerl, mit einem großen Herzen. Wir haben all die Jahre in unseren gemeinsamen Mittags- und Kaffepausen spannende Themen gehabt. Und haben Olaf von unseren Träumen erzählt. Immer wieder. Nun ist es soweit. In 22 Tagen laufen wir aus. Olaf hat bis zum Schluss geschraubt und gebohrt. Allerdings sind seine Lieblingsspielzeuge die Flex und das Schweißgerät. Als wir letzte Woche aus Glückstadt ausliefen, war Olaf natürlich auf der Pier. Wie er da so stand, hat er uns sehr nachdenklich gemacht. Ohne Olaf hätten wir das ganze Projekt damals nicht geschafft. Olaf ist uns ein ganz enger Freund geworden. Danke Olaf. Bert und Marlene._______/)_______

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Hin und her.

Aus der Zeit, als ich mein Leben noch in Meetings verbrachte, hab ich einen wunderbaren d’englisch Satz in Erinnerung: ‘There was a lot of hin und her at this topic’. Genauso ist das zur Zeit mit Heimkehr. Wir fanden keine Werft zum Slippen, um die Wellenabdichtung zu prüfen und mit einem zweiten Simmering zu versehen. Nun haben wir eine gefunden, aber nun haben wir diese Ostwindlage, die wir gern zum Auslaufen hätten, die uns aber zu wenig Wasser zum Slippen beschert. Auf höheres warten wir nun. Natürlich haben wir genug zu tun. Aber trotzdem. Da sind die geliebten Pröppe fürs Deck alte raus, neue rein. Eine schöne Arbeit mit Sonne im Nacken. Die Dinger stellt man erstmal mit einem speziellen Bohrer her, dann werden sie mit Epoxy ins Deck geklopft. Wenn das erledigt ist, ist das Deck wirklich ganz fertig und piekfein. Unser Olaf hat die Ladeluke, die ursprünglich für einen Motorroller gedacht war, unterkellert, also nach unten vergrößert. Wie das Bild zeigt, bereitet er sich auf seine Reise als blinder Passagier vor. Da sein Vater Kapitän ist, sollte er wissen, dass solche unterwegs über Bord geworfen werden 🙂 Ob wir das allerdings mit unserem Olaf machen würden??? Ein zusätzlicher Stauraum von immerhin 55 mal 90 mal 60 cm sind eine Menge für ein Schiff. Also: morgen versuchen wir die Sache mit dem Slip. Drückt uns die Daumen! Erfeulich: Ein kleines Schmuckstück aus Mahagoni ist das Holz, das den Treckball für den PC trägt. Hübsch oder? Sea u Bert _____/)___

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Schwere Energie.

Heute haben wir die neuen Batteriezellen eingebaut. Schwerer Kram. Blei ist eben schwer. War ne ziemliche Schlepperei. Vom Deck mit einer Talje in den Mittelgang und direkt in den Batterietrog. Irgendein genialer Typ hat schon vor über 10 Jahren genau über der Luke just dafür ein Niroauge angeschweißt. Unten hat Leni dann die Zellen richtigherum eingebaut und ich hab sie dann angeschlossen. Nun sollten wir einige Jahre Ruhe beim Thema Energiespeicher haben. Übrigens: Die Solarzellen laden unser 24V System mit 5 Ampere pro Stunde an sonnigen Tagen. Heute war s sonnig. Sea U bert__________/)________

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