Hallo Engel!

Cowes. Isle of Wight, Südengland. 485 meilen von Oberndorf. Engel sind so etwas wie Blitzableiter, nur umkekehrt. Sie leiten nicht ab, sondern sie zeihen an. Nämlich den himmlischen Beistand, und den braucht man dringend auf so einer Reise. Auf der Heimkehr haben sich eine ganze Reihe von Engeln versammelt. Damit meine ich nicht Leni. Deshalb versuche ich heute die Engelsammlung vorzustellen. Übrigens Engel helfen oft, aber schaden nie! Sea u Bert _____/)_____

Ein Wort zum Sonntag.

Cowes, Isle of Wight, Südengland. 485 Meilen von Oberndorf. Hab heute ein Wort getroffen. Es heißt – Blue Genes – ( spricht sich wie die blauen Nietenhosen – Jeans -)und ist hier ein Schiffsname. Blue Jeans tragen wir ja alle, aber die blue genes, die blauen Gene, das blaue Erbgut, stecken auch in vielen von uns. Kein Wunder, wenn man so dicht am Wasser wohnt, wie wir Oberndorfer an der Oste. Blue Genes sind also das ererbte aber auch erlernte Gefühl für Wasser, die Sehnsucht, die in uns erwacht, wenn wir mal eine Zeit lang das Wasser nicht sehen, riechen, hören oder fühlen können. Es ist das Gefühl, das Marlene und mich auf die Reise geschickt hat. Es ist das Fernweh, das wir beide spüren, die Sehnsucht nach dem großen unendlichen Blau. Das Blau wächst und hält oft über Generationen. Bei mir war das so. Mein Großvater ließ seine Heimkehr I bereits 1908 vom Stapel. Auf der langen Reise durch die Generationen gab es immer wieder Schiffe in der Familie und um die Familie herum. Da waren je nach der Zeit auch Kriegsschiffe dabei. Das blaue Gefühl hat mein Vater mir vermittelt. Mein Geburtshaus auf Borkum steht nur 50 m vom Wasser, wie heute unser Haus in Oberndorf. Er hat mir die See beschrieben und gezeigt, mir aber auch den Respekt vor ihr beigebracht. Ich habe versucht das blaue Gefühl an meine Tochter weiterzugeben. Auch sie hat diese Nähe zum Wasser. Als ich vor 30 Jahren unserer texanischen Freundin Patti unsere damals noch weit entfernten Segelpläne beschrieben hatte, traf ich das Wort zum ersten Mal. Auf ihre Frage: warum? hatte ich keine Antwort parat. Sie half mir: ‘Oh Bert it’s in your Genes (Jeans)’.____________________________________________/)____________________

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Immer ist irgendwas.

Cowes. Isle of Wight, Südengland. 485 Meilen von Oberndorf. Erst ging die Seewasserpumpe nicht mehr. Regelt den Druck nicht mehr. Die versorgt die Küche mit Seewasser, und die Toiletten. Wir haben eine Ersatzpumpe an Bord. Eingebaut. Mal eben also 2 Stunden. Geht alles wieder. Marlene hat im Internet Cafe die Überweisungen gemacht. Für unsereinen ist Internet Banking erfunden worden. Nun sitzt sie und näht weiße Tücher um, die die Sonne von unseren Polstern fernhalten sollen. Sie flucht dabei dauernd, weil sie den Faden nicht durch die Nadel kriegt. Trotz Brille. Das Essen von Chinamann war nicht toll. Morgen koche ich wieder selbst. Also hier ist immer was los. Und eine tolle Stadt. Müssen aufpassen, dass wir hier nicht festwachsen. Übermorgen gehts weiter, wenn der Wind sich an die Vorhersage hält. Das beherschende Thema an Bord ist die Biscaya. Da brauchen wir mindestens 4 Tage stabiles Wetter. Aber ihr wisst ja: geduldiger Skipper …

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Das war tuff.

Das saß alles fest im Propeller. Nun is wieder gut.

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Fisch ‘n Chips.

Lecker, mit viel Malzessig. Kann man immer nur einmal essen, aber einmal ist toll.

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21 Salutkanonen

die braucht man wenn die königliche Familie zum Segeln kommt. Täglich geputzt.

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