Keine Palme.
Auf der Mauer, auf der Lauer….
Horta, Faial, Azoren. Heimkehrs Fingerabdruck auf den berühmten Hafenmole in Horta. Sea u Marlene und Bert
Wir hatten eine wilde Nacht.
Horta, Faial, Azoren. Es wehte mit 6 und manchmal mit 7 Windstärken. Wenn’s so weht, gehen wir nicht von Bord. Wir haben einen Film gesehen. Gegen Mitternacht hören wir den Notruf einer der deutschen Yacht BLUE, die bei auflandigem Wind kurz vor dem Hafen Maschinenausfall meldet und sofortige Hilfe braucht. Der Seegang vor dem Hafen ist erheblich. Die Hafenmeisterei verspricht binnen 10 Minuten einen kleinen Schlepper zu schicken. Marlene sucht die Einfahrt mit dem Fernglas ab, es ist stockfinstere Nacht und es regnet. Sie entdeckt eine unbeleuchtete Yacht etwa 100 m vor vor den Felsen treibend. Es ist ANNIE, die kennen wir, hat sich von der Mooring losgerissen, niemand an Bord. Wir machen das Beiboot klar, auftanken, ziehen uns Schwimmwesten an, Funkgeräte und Notausrüstung. Bert versucht über Funk die Crew der BLUE draußen zu beruhigen, deren Treibgeschwindigkeit ist nach unserem AIS nur 1,2 kn. Wir sausen zum Schlepper, in die schwarze Nacht. Dort angekommen machen wir dem Hafenmeister klar, dass dies ein weiterer Notfall ist und nicht die Yacht, die um Unterstützung gebeten hat. Wir teilen BLUE mit, dass es parallel einen weiteren Notfall gibt und bitten um Geduld. Leni besetzt die treibende ANNIE und Bert beginnt sie mit unserem Schlauchboot in den Hafen zu schieben. Großes Geschrei am Bug, der Schlepper hat die Leinen von ANNIE in der Schraube und geht notmäßig vor Anker. Damit haben wir Notfall Nummer drei. Leni löst die Verbindung zum Schlepper und macht im Stockdunkeln das festgesetzte Ruder von ANNIE klar und meldet, dass sie sich steuern lässt. Wir schieben ANNIE langsam von den Felsen weg. Kurz bevor wir HEIMKEHR erreichen, geht ein Squall mit gut 8 Windstärken durch den Hafen, ANNIE schiebt 25 Grad Lage vor Top und Takel. Ein Wolkenbruch nimmt uns jede Sicht, wir sind durch und durch klitschnass. Der Schlepper meldet, dass er die Tampen aus der Schraube hat, geht ankerauf und nimmt BLUE auf den Haken. Wir bringen ANNIE bei der vor Anker liegenden HEIMKEHR längsseit und schaffen es, eine Leine rüberzubringen. Damit ist ANNIE erstmal gerettet. Die Nachbarn auf dem irischen Kutter kommen zu Hilfe. BLUE meldet eine seiner beiden Maschinen wieder klar. Grund des Ausfalls: auch einen Tampen in der Schraube. Wir können sie gemeinsam sicher an die Pier bringen, die Crew ist glücklich. Danach bringen wir zusammen mit dem Schlepper und der Besatzung des irischen Kutters ANNIE an die Pier. Leni fährt das schwierige Manöver auf ANNIE. 5 Minuten später ist plötzlich der Wind weg. Als wenn nichts gewesen wäre. Um halb drei sind wir in der Koje. Sonst war nichts besonderes los gestern. _____/)_______ Ach so, vorgestern hatten wir eine schwedische Yacht aus Marstrand eingeschleppt, Maschinenschaden. Und gestern eine englische Yacht, die einen Tampen in der Schraube hatte. Man kommt hier nicht aus der Übung. Aufgrund der besonderen Umstände leider keine Fotos! Sea u Marlene und Bert
Hafenschwatz.
Neues Gemüse.
Horta. Yamwurzeln werden behandelt und genutzt wie Kartoffeln. Ich hab erstmal welche in eine Essig-Öl-Marinade eingelegt. Sea u Bert
Künstler.
Atlantische Hafenmolenkunst.
Horta, Faial, Azoren. Hier begann es: die Sitte, sich an den Molen zu verewigen. Wer es nicht tut, sieht Horta nicht wieder, sagen die Leute. Eine kunterbunte Hafenmole voller Kreativität. Hier ein paar Beispiele. Sea u Bert
Molenbilder II
Einklarieren in Horta.
Horta, Faial, Azoren. Horta ist Port of Entry. Flores nicht. Hier sind wir in die EU eingereist. In Horta ist das bequem, weil alle Ämter in einem Haus sitzen. Das ist nicht überall so. Hafenmeister, Zoll, Passkontrolle (Immigration)und Hafenpolizei (Policia Maritima) müssen nacheinander besucht werden. Alle sehr nett. Eigenartig ist, dass wir die Prozedur auf jeder Insel wiederholen müssen. Sea u Bert