Im Caledonian Canal. 14 Schleusen und 7 Brücken haben wir hinter uns. 15 Schleusen und 4 Brücken liegen noch vor uns. Wir sind nach einer wunderschönen Fahrt im Loch Oich, dem Scheitelpunkt des Caledonian Canals angekommen. Wir sind jetzt 32 m über dem Meeresspiegel, dem höchsten Punkt des Kanals. Ab jetzt geht’s “bergab”. Wir machen vor den Laggan Locks fest. Das hat einen besonderen Grund. Hier liegt das Eagle Barge Inn, ein schwimmendes Restaurant mit einer urigen Bar. Einfach nur cool.
Ansonsten: All’s well on board – der Skipper und sin fru
Wir haben die 7. Schleuse und die 3. Brücke von insgesamt 29 Schleusen und 11 Brücken geschafft. Weiter geht es ins Loch Ness. Gemütliche Schipperei, sogar mit Badestop auf 224 m Wassertiefe. Das Ungeheuer haben wir nicht getroffen. Vorbei am Urquhart Castle laufen wir ein nach Fort Augustus. Ein wunderbarer Tag, der mit Fish’n Chips und einem lokalen Bier gekrönt wird.
Der Caledonian Canal ist 60 Meilen = 97 km lang, hat 29 Schleusen und 11 Brücken. Wir bekommen einen sehr guter Skipper‘s Guide, alles genau beschrieben. 6 Schleusen und 2 Brücken haben wir schon geschafft.
Inverness ist eine tolle Stadt, gefällt uns sehr gut. Der River Ness fließt mitten durch die City. Mit den Fahrrädern sind wir in 8 Minuten Downtown. Aus jeder Kneipe dröhnt irische Musik, ein tolles Flair überall. Wir probieren Haggis, überraschend lecker.
Wir sind Linehander am ersten Muirtown Flight (4 Schleusen hintereinander) für die Crew der BOLERO, die auch den TO-Stander fahren. Spannender Job und wir sehen schon mal, was für eine starke Strömung in den Schleusenbecken entsteht. Sechs Yachten werden gleichzeitig geschleust, da ist echt was los und Nerven sind gefragt.
Jetzt ist Heimkehr an der Reihe. Die Clatchnaharry Swingbridge öffnet für uns und wir laufen ein in die erste Schleusenkammer des Muirtown Flights. Wir sind das einzige Boot, das noch aufwärts schleusen möchte. Die Sache ist total entspannt, wir haben zwei Schleusenwärter für uns ganz alleine, die die Leinen annehmen, belegen und wieder zurückgeben. Nach ca. 24 m sind wir oben angekommen.
Wir haben alle Formalitäten für die Passage geregelt und verabreden mit dem Schleusenwärter der Clachnaharry Sea Lock die Schleusenzeit. Wir sind pünktlich da, die Schleuse ist offen. Nur hat sich leider ein Boot verspätet, seinen Slot verpasst und ist bereits in “unserer” Schleuse. Das wird jetzt eng, wir haben viel Wind und touchieren mit dem Beiboot das Schleusentor. Eine der drei Luftkammern hat einen Riss abbekommen. Jetzt hat unser Graufuchs eine platte Nase. Shit happens oder “now we have the salad”. Flickzeug ist an Bord, bei nächster Gelegenheit werden wir das reparieren. Wir passieren eine Drehbrücke und die Clachnaharry Works Lock. Nach kurzer Fahrt machen wir in der Seaport Marine fest.
Fraserburgh hat uns sehr gefallen, aber Schiffe sind ja bekanntlich nicht dafür gemacht, im Hafen rumzuliegen. Der Hafenmeister verabschiedet uns mit den Worten: you have a nice boat. Und es macht uns immer ganz stolz, wenn erfahrene Seeleute, Fischer und Hafenmeister so etwas sagen. Vorbei am Kinnaird Head Lighthouse schippern wir nach Westen in den Moray Firth. Eine beeindruckende Küste begleitet uns. Vorbei am Leuchtturm Covesea Skerries wird unser Kurs südlicher. Wir laufen ein in den Inverness Firth, vorbei am Leuchtturm Chanonry Point. Sagten wir schon, dass wir Leuchttürme lieben? Die Fahrwassertonnen sind nicht zu übersehen hier. Sie leiten uns zur Kessock Bridge. Gleich links dahinter biegen wir ab in die Inverness Marina. All‘s well in Schottland 🏴 Marlene ⚓️ Bert
Fraserburgh. Wir lieben Leuchttürme. Dieser steht hier seit 1787. 17 in 3 Reihen angeordnete Reflektoren, mit Walfischöl betrieben, Tragweite bis 25 km. 1991 wurde er abgeschaltet und durch einen modernen Kollegen ersetzt. Das alte Nebelhorn ist ebenfalls nicht mehr in Betrieb.
Sea U Marlene ⚓️ Bert
Fisherman’s Mission, die Seemannsmission von Fraserburgh 🏴. Wunderbares Frühstück und super Fish and Chips, die wir vor lauter Gier vergessen haben, zu fotografieren.
Lecker war‘s. Marlene⚓️Bert
sind Schiffe, die bei Bohrinseln und Windparks aufpassen, dass niemand zu nahe kommt. Ein interessanter Job für Fischer, die entsprechende Fahrzeuge haben. Der Job muss ziemlich langweilig sein, weil sie 14 Tage treiben und nur ab und zu einen Fischer oder eine Yacht auf das Sperrgebiet rund um die Bohrinsel hinweisen. Außerdem sollen sie im Notfall Bohrinselbesatzungen aufnehmen. Muss ein langweiliger Job sein, denn sonst haben sie nichts zu tun. Die Schiffe müssen vier Mann Besatzung haben: Kapitän, Steuermann, Chief und Koch. Alleine in Fraserburgh liegen gerade zehn von der Sorte im Hafen. Sea U Marlene ⚓️ Bert
In See. Endlich kriegt der geduldige Skipper seinen Wind. Und es bleibt dabei, das Segeln in der Nordsee hier oben ist trotzdem kein Spaziergang. Das Radarbild zeigt ein ausgesprochen heftiges Gewitter, mit dem wir mehrere Stunden zu tun hatten. Wir setzen die schottische Gastlandsflagge zusammen mit der gelben Quarantäneflagge. Die bleibt so lange stehen, bis das Schiff von den Behörden einklariert ist.
Sea U Marlene ⚓️ Bert
Mit der Fahrraddraisine 35 km Berg auf und ab auf einer alten Eisenbahnstrecke in Flekkefjord. Da werden die verkümmerten Seglerbeine ordentlich gefordert. Zur Belohnung gibt’s dann am nächsten Tag den richtigen Wind für Schottland. Geduldiger Skipper eben …
Sea U Marlene ⚓️ Bert