Early Bert..

heute morgen auf Jura. Ein herrlicher Morgen. Wir sind mal kurz rüber an Land, da steht als einziges Gebäude die Jura Distillery. Kurzer Blick ins Still House: Die Kupferpötte haben tatsächlich wieder eine andere Form. Ein beschaulicher Platz. Allerdings: Die Rucksacktouris an dem Fähranleger hatten schon morgens um acht Moskitonetze über den Kopf gezogen; Midgies! Die Insel hat für diese Gegend viele Bäume und angeblich 5000 Stück Rotwild. Und ein paar Palmen am Wasser. Wir mussten gleich weiter, um nicht gegen den Strom nach Port Ellen segeln zu müssen.

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Schottischer Super Gau.

Viel schlimmer kann’s kaum kommen. Ich will die Flasche mit dem Malt vom Tisch nehmen, und sie fällt mir aus der Hand. Sie bleibt zwar heil, dennoch ergießen sich mindestens 3 cl auf den Ruderhausfußboden. Feinster 12jähriger Highland Park. Ich sehe deutlich vor mir, wie Robbi vor Entsetzen das Gesicht schmerzhaft verzerrt. Wahrscheinlich muss die Marina in Hamburg angesichts eines solchen internationalen Unglücks für einen Tag geschlossen werden. Nun, es gibt eben nicht immer nur Positives zu vermelden. Aber Achtung! Seit dem Aufwischen, verbreitet sich ein wunderbarer Duft im Ruderhaus. Das isses: maltgewischtes Teakholz!!! Riecht, nein duftet wie im Lagerhaus, in dem die Fässer lagern. Plus Teakholz.
Da versteckt sich doch wieder eine Idee. Also Mädels aufgepasst! Falls ihr die Nightflights, Chanels, Eternitys, Cool waters, Cloes und was weiß ich zum Jungs anlocken bzw. betören auflegt, versucht doch mal was anderes: Ein Tröpfchen Highland Park, zwölfjährig, hinters hübsche Öhrchen getupft! Ich frag mal hier, ob’s Whisky auch im Flakon gibt.
sea u Bert

Hier zieht’s!

Heute haben wir mal den Gezeitenstrom so richtig ausprobiert. Volle 4 Knoten von vorn sind natürlich toll, wenn man 5 Knoten segelt. Immerhin sind wir nicht rückwärts gesegelt. Hier gibt es Ströme bis 6 Knoten. da lohnt es sich, den Tidenkalender etwas besser zu studieren. Wir sind nach ein paar Stunden in eine kleine Bucht und dort vor Anker. Abwarten, Essen kochen. Und was is mit Tee? Ja, gab’s auch.
Rotes Curry: 2 Knoblauchzehen, eine kleine Zwiebel zusammen mit einem Teelöffel Curry in Olivenöl anbraten. Kartoffeln in Würfel schneiden und hinein. Ich nehme für sowas immer die Wokpfanne. Eine Dose Tomaten mit Saft, eine lebendige Tomate hatte ich auch noch, eine Paprika, 160 ml Kokusmilch, eine Dose Mais. Fleisch gab’s hier nur Hühnerfleich aus der Dose, an Land würde ich Rindefleisch oder Hühnerfleisch nehmen. Solange köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Bischen Salz.
Zweiter Teil: Weiter geschippert nach Jura. Hat wenig mit den Rechtswissenschaften zu tun, mehr mit Whisky. Denn hier in der Bucht von Craighouse ist die Jura-Distillery. Da kann ich diesmal nix dafür, war überhaupt nicht geplant. Morgen geht’s möglichst früh weiter nach Port Ellen an der Südspitze von Islay. Von dort brauchen wir gutes Wetter für das Einlaufen nach Coleraine in Nordirland. Ein Vergnügen besonderer Art. Durch die auflaufende Atlantikdünung in einen kleinen Fluss hinein. Na denn.
Sea u Bert

Frikadellenraps….

gab’s gestern Abend. Die Raps von El Paso, Salat rein und was noch so da ist, Frikadelle grob verkrümelt Ketchup-ähnliche Soßen. Am liebsten Worchester and Tomato von Lea & Perrins. Die gibt’s aber in Deutschland nicht. Bei der Wickeltechnik drauf achten, dass unten nix rausläuft. Sonst git’s Sabsch. Das Foto hab ich leider ohne Chip gemacht. Spart Film. Sea u Bert

Die idealen Bordschuhe!

Crocs. Die Dinger lieben wir. Seit nunmehr zwei Jahren im Test. Wir haben keine noch so teuren Bordschuhe, die so rutschfest sind wie Crocs. Super Fußbett, immer warme Füße und wenn vorn mal Wasser reinläuft, läuft’s hinten wieder raus. Der Weg zur Yachthafendusche ist auch prima, denn die Duschlatschen braucht man nicht mehr,wir lassen die Crocs einfach an, wenn der warme Regen kommt. Coole Sache das! Übrigens wir haben auch die Kopien probiert, in Schweden für 5 € gekauft. Sie sind dünner als die Orginale, man spürt jeden Kieselstein. Sea u Bert (Blackfoot)Gruss von Leni (Pinkfoot)

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Eingeweht!

So nennt der Seemann das, wenn’s draußen zu doll weht, und das Schiff im Hafen sicher liegt. Das ist hier nun der Fall. Wir liegen in ARDFERN Marina, ein winziges Dorf im Loch Craignish, etwa 15 Meilen Süd von Oban. Hier wollten wir nur eine Nacht bleiben. Aber ich hatte so etwas im Gefühl. Also blieben wir eine zweite Nacht und hängen hier nun fest. Draußen 8 Windstärken, die aus Südost kommen sollen. Nächstes Ziel nach wie vor Port Ellen auf der Whiskyinsel ISLAY (Ausspache Eyeluh), sieben Destillen! Nur wann, das wissen wir nicht. Da sich Port Ellen nach Südosten öffnet und nur einen einzigen Liegeplatz für uns hat, können wir da jetzt nicht hin. Also abwarten.
Erstmal bei British Telecom einen Tag surfen gekauft(10 GBP). Großer Schiffsausrüstungsladen hier (gefährlich). Und Zeit zum Kochen. Gestern also Lasagne, mit etwas Zimt und Minze (leicht marokanisch). War lecker. Merkt man auf der Waage, nicht umsonst ist Kater Garfield so dick, weil seine Leibspeise. Ja hier übt das Wetter eine zur Geduld erziehende Wirkung aus. Jeden Morgen laufen wir so um die 5 Kilometer. Northern walking. Das haut die Schotten um, niemand hat so etwas je gesehen. Entweder Bemerkungen über Ski (no, we sold our skies because it’s so expensive here) oder mitleidige Blicke über die Behinderungen, die wir mit den Stöcken ausgleichen müssen.
Dieses Tief wird von einem zweiten, viel tieferen verfolgt (980 mb), dass im Atlantik Wellenhöhen von 12 m vor sich herschiebt. Dieses Tief ist aber sehr schnell, und soll nach Südosten ziehen. So hat Christian in Bordeaux auch was davon. Wenn das Tief sich an die Berechnungen der Wetterämter hält, sind wir Montag oder Dienstag auf der Piste. Eventuell dann direkt nach Nordirland, weil wir unsere Zeitreserve verfühstückt haben. Am 24.8. fliegen wir von Dublin nach Bremen, zur Hochzeit meiner Tochter. Der Kutter soll dann in Coleraine liegenbleiben. Am 3.9. fliegen wir zurück, und dann geht’s weiter. Sea u
Bert