Die Einfahrt Port Ellen, Tonne und Distillery.
Hat bessere Zeiten erlebt
Morgenlicht in Jura
Jacobsmuschelschalen wer hat die den alle gegessen ?
Riesenblätter bei Ardfern.
Hallo Engel !
Endlich hab ich es selbst gesehen, wie das mit dem Angel’s share geht. Zur Erinnerung, das ist der Anteil (bis 17%), der durch das Holz der Fässer während der Lagerung verdunstet und in diesen Lägern einen herrlchen Duft verbreitet. Dies atmen hier in Schottland die Engel, weswegen sie so gut fliegen können. Aber manchmal probieren sie auch mal ein Glas. Das kann doch keine Sünde sein?
Early Bert..
heute morgen auf Jura. Ein herrlicher Morgen. Wir sind mal kurz rüber an Land, da steht als einziges Gebäude die Jura Distillery. Kurzer Blick ins Still House: Die Kupferpötte haben tatsächlich wieder eine andere Form. Ein beschaulicher Platz. Allerdings: Die Rucksacktouris an dem Fähranleger hatten schon morgens um acht Moskitonetze über den Kopf gezogen; Midgies! Die Insel hat für diese Gegend viele Bäume und angeblich 5000 Stück Rotwild. Und ein paar Palmen am Wasser. Wir mussten gleich weiter, um nicht gegen den Strom nach Port Ellen segeln zu müssen.
Schottischer Super Gau.
Viel schlimmer kann’s kaum kommen. Ich will die Flasche mit dem Malt vom Tisch nehmen, und sie fällt mir aus der Hand. Sie bleibt zwar heil, dennoch ergießen sich mindestens 3 cl auf den Ruderhausfußboden. Feinster 12jähriger Highland Park. Ich sehe deutlich vor mir, wie Robbi vor Entsetzen das Gesicht schmerzhaft verzerrt. Wahrscheinlich muss die Marina in Hamburg angesichts eines solchen internationalen Unglücks für einen Tag geschlossen werden. Nun, es gibt eben nicht immer nur Positives zu vermelden. Aber Achtung! Seit dem Aufwischen, verbreitet sich ein wunderbarer Duft im Ruderhaus. Das isses: maltgewischtes Teakholz!!! Riecht, nein duftet wie im Lagerhaus, in dem die Fässer lagern. Plus Teakholz.
Da versteckt sich doch wieder eine Idee. Also Mädels aufgepasst! Falls ihr die Nightflights, Chanels, Eternitys, Cool waters, Cloes und was weiß ich zum Jungs anlocken bzw. betören auflegt, versucht doch mal was anderes: Ein Tröpfchen Highland Park, zwölfjährig, hinters hübsche Öhrchen getupft! Ich frag mal hier, ob’s Whisky auch im Flakon gibt.
sea u Bert
Hier zieht’s!
Heute haben wir mal den Gezeitenstrom so richtig ausprobiert. Volle 4 Knoten von vorn sind natürlich toll, wenn man 5 Knoten segelt. Immerhin sind wir nicht rückwärts gesegelt. Hier gibt es Ströme bis 6 Knoten. da lohnt es sich, den Tidenkalender etwas besser zu studieren. Wir sind nach ein paar Stunden in eine kleine Bucht und dort vor Anker. Abwarten, Essen kochen. Und was is mit Tee? Ja, gab’s auch.
Rotes Curry: 2 Knoblauchzehen, eine kleine Zwiebel zusammen mit einem Teelöffel Curry in Olivenöl anbraten. Kartoffeln in Würfel schneiden und hinein. Ich nehme für sowas immer die Wokpfanne. Eine Dose Tomaten mit Saft, eine lebendige Tomate hatte ich auch noch, eine Paprika, 160 ml Kokusmilch, eine Dose Mais. Fleisch gab’s hier nur Hühnerfleich aus der Dose, an Land würde ich Rindefleisch oder Hühnerfleisch nehmen. Solange köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Bischen Salz.
Zweiter Teil: Weiter geschippert nach Jura. Hat wenig mit den Rechtswissenschaften zu tun, mehr mit Whisky. Denn hier in der Bucht von Craighouse ist die Jura-Distillery. Da kann ich diesmal nix dafür, war überhaupt nicht geplant. Morgen geht’s möglichst früh weiter nach Port Ellen an der Südspitze von Islay. Von dort brauchen wir gutes Wetter für das Einlaufen nach Coleraine in Nordirland. Ein Vergnügen besonderer Art. Durch die auflaufende Atlantikdünung in einen kleinen Fluss hinein. Na denn.
Sea u Bert