Joseph Conrad hat in ‘Spiegel der See’ einen schönen Text über die Schoner geschrieben:
“Das Setzen ihrer Segel gleicht mehr als alles andere dem Entfalten von Vogelschwingen. Die Leichtigkeit, mit der dies geschieht, ist eine wahre Augenfreude. Die Schoner sind die Vögel der See, deren Schwimmen wie Fliegen ist.”
Die verdammten Biester.
Fischerbojen. Bis in 100 m tiefem Wasser anzutreffen. Nachts überhaupt nicht zu sehen. Reine Glückssache, die Dinger nicht in die Schraube zu kriegen.
Atlantikdünung
Einweiser.
Immer vorneweg, der Stern.
Ein Stück Lebenstraum.
Cascais, Portugal. 1466 Seemeilen von Oberndorf. Cascais ist ein Vorort von Lissabon. Hier bin ich schon vor 20 Jahren mal während einer Geschäftsreise gelandet, weil in Lissabon die Hotels ausgebucht waren. Ein kleinerer Ort, mit Fischerei und Touristen. Ein Dorf weiter ist der feine Badeort Estoril. Da gibt’s viele feine Hotels. Hier gib’s eine Bucht, in der man ankern kann, wenn Platz ist, und eine große Marina mit einem Dutzend Restaurants und Shops. Die Marina ist fein und teuer. Nach Verhandlung und Rabatt (für ARC-Rallye-Teilnehmer) 44 € pro Nacht. Am Anfang alles wie Hotel. Rezeptionssteg, dahinter Rezeption mit Mädels die das Boot einchecken. Wenn man das Schiff in die Box bringt, stehen zwei Dockmaster auf der Pier und nehmen die Leinen an und einer im Schlauchboot assistiert als Hafenschlepper. So edel haben wir noch nie festgemacht. Leni und ich waren auch schon mal mit dem Flugzeug hier, so vor eineinhalb Jahren. Da haben wir davon geträumt, mal mit Heimkehr hier zu sein. Dieser Wunsch hat sich heute erfüllt. Ein schönes Gefühl. Zur Begrüßung ein warmer Wind von 30 Grad. Ja, wir kommen in den Süden. ____/)___ Sea u Bert _____/)___ Ach übrigens, das Paket ist da!
Guten Morgen!
In See, Atlantik, Portugal. 1417,6 Seemeilen von Oberndorf. Über Kurzwelle.
It’s my turn. Nach fast 4 Stunden durchgeschlafen (und das bei dem Seegang in der Koje im Vorschiff!) komme ich munter auf die ‘Brücke’. Der Kakao dampft schon im Becher (Danke, Skipper) und mein zweiter Blick ist bei den Sternen am Himmel. Da sind doch tatsächlich schon der Orion und die Plejaden zu sehen – es wird Herbst. Der Mond verwandelt das Meer in flüssiges Silber. Dann geht die Sonne auf, ein glutroter Ball schiebt sich über die Berge im Osten. Das ist mit einer der schönsten Momente während der Wache, das Radar, die Beleuchtung kann aus, alles ist wieder mit eigenem Auge zu sehen – auch die heimtückischen Fischerbojen, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen. Dabei ist es hier über 100 m tief. Was da wohl dranhängt? Meine Wache geht bis 9 Uhr, dann wecke ich den Skipper und es wird gepelzt (duschen mit Pütz und Seewasser) = herrlich!!!
All’s well on board! _____/)___/)_____ Marlene
40. Breitengrad überschritten!
In See, Atlantik, Portugal. 1385,7 Seemeilen von Oberndorf. Über Kurzwelle. Eine schöne Nacht, aber lang. Bin hundemüde. Nach 7 Tagen im Hafen müssen wir uns erstmal wieder dran gewöhnen. Vier Stunden Wache, vier Stunden frei. Naja , ist ja nur eine. Heute abend sollen wir bei Cascais vor Lissabon sein. Tagsüber sind wir mit Passatsegeln fein gesegelt, abends hat der Nordwind dann Feierabend gamacht. Die Folge war eine blöde Schaukelei. Immer 25 Grad zur einen und dann zur anderen Seite. Alles was nicht niet und nagelfest war, sauste durch die Gegend. Aber , wir wollten es ja so. ______/)____Gute Nacht!
Das Aquadukt von Villa do Conde.
Das begeistert mich mindestens so wie die Brücke in Porto. Diese Wasserleitung wurde zwischen 1628 und 1714 gebaut um das Kloster Santa Clara mit Wasser zu versorgen. Es sollen 999 Bögen gewesen sein, auf eine Länge von 5 Kilometern. Mehrere Kilometer sind erhalten. Übrigens: wer mag, kann die Wasserleitung in Googl Earth verfolgen. Also auf der Heimkehr-Seite Position bis zum nächsten Fluss nach Süden, ein kleines Stück den Fluss rauf. Da sieht man dann das Kloster, in dass das Aquadukt mündet. Voller Begeisterung über die alte Wasserleitung: Bert und Marlene____/)___