Der Skipper wollte an Land gehen über den neuen Fenderstep. Dabei ist die von uns montierte Leine durchgerissen. Er ist senkrecht runtergefallen, war ca. einen Meter unter Wasser, zwischen Schiff und Pier. Durch die dicke Kleidung hatte er sehr wenig Auftrieb, konnte aber von unter Wasser ein Fenderauge sehen, an dem er sich hochziehen konnte. Er hat an die Bordwand geklopft und die Maschinistin alarmiert. Sie ist sofort mit einem Tampen gekommen, hat ihm die Leine unter den Armen durch um die Brust geschlungen, auf der Klampe auf der Pier belegt und ihn so gesichert. Dann hat sie ein Auge, in das er mit einem Fuß treten konnte, an der Klampe befestigt. So konnte er sich hochstemmen, ein Bein auf die Pier bekommen und sich draufrollen.
Es war fast dunkel, der Strom im Medina River betrug etwa 2 Knoten. In diesem Teil der Marina war weit und breit kein Mensch, der hätte helfen können. Eine Notleiter war erst am hinteren Ende des Pontoons, viel zu weit entfernt.
Dieser Unfall hat uns mal wieder die Augen geöffnet, alles an Bord auf Sicherheit kritisch zu betrachten. Schon beim ersten Gedanken daran, ob der Tampen wohl stark genug ist, sollte man ihn austauschen. Wir reffen ja auch, wenn wir das erste Mal dran denken.
Aber sonst: all’s well on board.


Fenderstep – links die gerissene Leine, rechts die neue gelbe.

Der “Tatort”.