Bye Nessie!
Ein altes Kloster in Ft. Augustus
Bevor wir weitersegeln können…
Verbindung.
Geduldiger Skipper hat immer guten Wind!
Inverness, Schottland.
Ja das war der Lieblingsspruch meines Vaters, wenn’s zog. Diese Geduld ist noch nicht die erste Tugend des Skippers hier an Bord. Also: Wir haben von hier erstmal knapp 100 Meilen nach Osten bis Peterhead zu segeln, direkt an der Südküste des Moray Firth entlang und rechnen mit ca. 20 Stunden. An dieser Küste gibt’s für uns keine brauchbaren Häfen. Dazu brauchen wir möglichst einen Wind mit Süd- oder mindestens West-Komponente. Hinter der Ecke ist dann Peterhaed. Von dort entweder rüber nach Tyborön, das man bei auflandigem Wind nicht gut anlaufen kann, oder nach Südosten, nach Helgoland. Den Weg von dort andersrum haben wir in unter drei Tagen geschafft. Runterschleichen an der Ostküste von England bringt nicht viel, wenig Häfen, und die Entfernung nach Helgoland reduziert sich nur wenig, also ein Umweg. Klar, gerade rüber ist am kürzesten. Nun sind die Windvorhersagen lausig. Entweder falschrum oder zu viel. Wir bekommen über Kurzwelle täglich einen sehr langfristigen, der meint, wir bleiben 2 Wochen in Inverness. Aber Wetterberichte, und besonders die langfristigen, leben davon, dass sie die Zugbahnen und Druckentwicklungen der Hochs und Tiefs vorausberechnen. Das machen Internationale Computer, die nach unterschiedlichen Modellen rechnen. Tja, und wie jeder weiss, verrechnen die sich dauernd, oder die Tiefs halten sich nicht an die Berechnungen. Kurz: je langfristiger, je ungenauer. Zur Zeit braut sich eine Verbindung aus zwei Tiefs im Nordatlantik so zusammen, dass es erstmal Hafentage gibt. Wir sind hier noch innerhalb des Kanals, also total geschützt, haben eine verhältnismäßig große Stadt hier und warten. Ich werde Geduld üben müssen. Meine Spezialität. Üben, üben, üben.
Sea u bert
Hohler Zahn.
Unter Passatsegeln durch Loch Ness.
Heiliger Wald ??
Wo ist Nessie?
Urquhart Bay, Schottland.
Nachdem der landesübliche Regen aufgehört hatte, sind wir mit den Passatsegeln das Loch Ness raufgesegelt. Am Anfang gab’s noch den Regler des Backbord-Generators auszutauschen, der wollte die Batterie nicht mehr laden. Fein, dass wir so einen an Bord hatten. Den hat Anke uns mal nach Helgoland gebracht, als wir Auslaufhektik hatten. Nun hat’s geholfen, alles läuft wieder.
Hier etwas hinter der Mitte des Lochs liegen wir an einer Mooring, in einer kleinen geschützten Bucht. Gleich hinter uns ein altes Castle, wie sich das für Schottland gehört. Ein sonniger Abend mit herbstlicher Temperatur. So, jetzt sitzen wir hier und warten auf Nessie.
Sea u Bert