In See, Atlantik, zwischen den Ilhas Desertas und den Ilhas Selvagem, 2168,5 Meilen seit Oberndorf. Die Segel haben wir noch an der Desertas-Mooring gesetzt. Aber ohne ‘eisernen Wind’ (sprich: Motor) gings dann anfangs doch nicht. Der Atlantik ist friedlich, was den Wind anbelangt. Seegang ist trotzdem, aber erträglich. Wir genießen einen wunderschönen Tag mit leichtem Wind, Sonne … und Milchreis mit Zucker und Zimt. Lecker! Gute Musik auf allen Lautsprechern, Schläfchen an Deck, an den Tüchern rumzupfen und siehe da, plötzlich gibts wieder Segelwind für uns. So ab 10 Knoten (das ist auf der Beaufort-Skala Ende 3) wirds für uns interessant. Da fängt unsere Dicke dann an zu laufen, so je nach Seegang pflügt sie dann mit 4,5 bis 5 Knoten durch den knallblauen Atlantik. Dann wird gefunkt mit der kurzen Welle. MOMO (Gran Canaria) und SPRUCE (Desertas-Inseln) sind on air, später auch LOJAN (Selvagem-Inseln). Ausgetauscht werden Tips zu Liegeplätzen, Wetter, Technik. Abendessen heute: Salat mit Avocado. Den Sonnenuntergang verdeckt ein schmales Wolkenband überm Horizont, wir segeln in die Nacht. Die Sterne werden immer heller, sind blankgeputzt. Die Milchstraße erstreckt sich direkt über uns von Horizont zu Horizont. Das haben wir noch nie so gesehen. Kein Licht stört dieses grandiose Bild. Wir liegen an Deck und staunen. Aber nicht nur am Himmel funkelt es, auch im Wasser funkelt es: Meerleuchten überall. Zu diesem Schauspiel gesellt sich weit nach Mitternacht auch der halbe Mond, er liegt auf dem Rücken. Langschläfer!
Schiff und Crew wohlauf. All’s well!____/)___/)____ Marlene