Das Schönste am Wachwechsel ist die warme Koje – und natürlich bei der Übergabe (you have it, I have it) kurz den Skipper treffen. Es gibt nichts schöneres, als nach 4 Stunden Ausguck halten, Wind und Segelstellung beobachten, Kurs kontrollieren, auf dem Radar Kontakte oder Squalls finden, alle wichtigen Daten wie Position, Uhrzeit, Kurs, Geschwindigkeit etc. ins Logbuch eintragen, Position in die Seekarte eintragen, wenn die Maschine läuft: Motor-Instrumente überprüfen (Abgas- und Kühlwassertemperatur, Öldruck, Maschinenraumtemperatur, Tankanzeige), kurze Maschinenraum-Kontrolle, Bericht fürs Internet-Logbuch schreiben, über Kurzwellenfunk Mails schicken und empfangen, lesen, Musik hören, Sterne gucken und neue Sternbilder finden, in die mollige Koje zu klettern. Wir schlafen auf diesem Stück Atlantik bisher in der Achterkajüte in der Backbord-Koje (zur Zeit die Lee-Koje). Das ist ein Zeichen für erträglichen Seegang. Wenn’s zu sehr wackelt, schlafen wir auch schon mal im Mittelgang, dem tiefsten Punkt im Schiff (bis auf die Bilge, aber da passen wir nicht so gut rein). So, und jetzt sagt mir der Radarwarner, dass hier irgendwo ein Schiff rumschwimmt, aber auf dem Radarschirm kann ich nichts finden. Das ist gemein. Spielen wir hier ‘Schiffe versenken’ oder was? Wenn alles ruhig ist, erlauben wir uns hier draußen nämlich während der Wachen auch schon mal ein 20 – 30 Minuten Schläfchen mit Wecker. Aber daraus wird wohl erstmal nix. All’s well on board – Marlene