In See, Atlantik. Kurs Ost. Noch 400 Seemeilen bis Bermuda. Bert kann nicht schlafen und macht sich an der Süßigkeitenkiste zu schaffen. Das hilft auch nicht und so tauschen wir die Wachen. Ich träume von gebratenem Speck (!) und werde wach, weil Bert sich an der Mikrowelle zu schaffen macht. Auch Hunger? Nee, er verstaut Funkgeräte, Handnavi und das Satellitentelefon im sicheren Versteck gegen Blitzeinschlag. Um uns herum viele dunkle Wolken, überall zucken Blitze. Wir reffen die Segel, genau rechtzeitig vor den ersten Böen und starken Regenschauern. Heimkehr freut sich, endlich mal ‘ne Süßwasserdusche. Die Gewitterwolken erstrecken sich über eine Länge von ca. 48 Meilen (kann man auf dem Radar ablesen) von Nord nach Süd. Unser Kurs ist zum Glück nach Osten, so müssen wir diese Front ‘nur’ durchqueren. Die Böen erreichen 28 Knoten (7 Beaufort), haben fiese Winddreher. Wir nehmen beide Maschinen zu Hilfe und steuern Heimkehr mit der Nase in den Wind, alle Segel taschentuchgroß gerefft und dichtgesetzt, durch die dunkle, ungemütliche Nacht. Keine Sterne, kein Mond. Die See will auch mitspielen und formt große Wasserberge. Aber wir haben ein stabiles, starkes Schiff und fühlen uns total sicher. Bis auf die Blitze – da können wir nur beten, dass die uns nicht mögen. Alle Schutzengel (danke Mama) an Bord sind im Einsatz. Der Morgen dämmert und der Spuk ist nach zwei Stunden vorbei. Alos, heute würde ich mal sagen: Dank unserer Schutzengel all’s well on board. ____/)____Marlene PS: Oh oh, nicht vergessen: wir müssen die Geräte noch aus der Mikrowelle nehmen, bevor die aus Versehen einer anstellt!