Hier fühlen wir uns wohl. Erstes Abendessen: Fish and Chips und Guinness. Wir spazieren durch die Straßen und versuchen, die über 40 Pubs zu fotografieren. Aus jeder offenen Tür klingt irische Musik, die Menschen sind fröhlich, wippen oder tanzen. Es ist so eine Herzlichkeit hier.
Der bis 2020 hier lebende Delphin ist überall gegenwärtig.
St. Mary’s Church
Fischkutter mal eben schnell saubermachen und malen. Mit der nächsten Tide geht’s wieder raus zum Fischen.
Blauer Himmel, Sonne, ruhig atmender Atlantik. Auch mal schön: Mittagsschlaf an Deck.
Begrüßung in der Dingle Bay. Das ist nicht der berühmte Delphin FUNGIE, der von 1983 bis 2020 in der Dingle Bay gelebt und jedes einlaufende Schiff begrüßt hat. Er hat Dingle berühmt gemacht. Aber wir haben das Gefühl, dieser freut sich auch, dass Heimkehr kommt.
Eask Tower
Dingle Lighthouse
Wahrzeichen Hussey’s Folly, die Ruine eines kleine Schlosses, 1845 gebaut, in der Einfahrt nach Dingle.
Festgemacht in der Dingle Marina. Wir sind angekommen, haben auf der diesjährigen Reise bisher 1370 Seemeilen im Kielwasser.
Dingle ist ein lebhafter Hafen mit Fischerei, mit Yachten, mit Segelschulen, traditionellen Ruderbooten, mit Touristen-Ausflugsbooten.
Die Stadt hat ca. 1.700 Einwohner, allerdings ist sie zur Zeit sehr überlaufen mit Touristen. Der erste Landgang hat uns etwas überfordert.
The Skelligs: links Great Skellig (auch Skellig Michael), in der Mitte Little Skellig, rechts Lemon Rock.
Die Skellig Islands haben eine beeindruckende, fast schon überirdische, magische Ausstrahlung.
Great Skellig, auch Skellig Michael, ist ca. 22 Hektar groß, der höchste Punkt, der Südgipfel, liegt auf 217 m. Die Geschichte dieser beeindruckenden Insel reicht zurück bis ins Jahr 600 n.Chr. und beherbergt ein mittelalterliches Kloster. Auf fast gleicher Höhe auf dem Nordgipfel befindet sich die ehemalige Mönchssiedlung, die über eine Steintreppe mit 618 Stufen erreichbar ist. Hier lebten Mönche in bienenkorbförmigen Steinhütten. Es gab auch zwei Kapellen. Alles ist erstaunlich gut erhalten. Die Insel ist UNESCO Weltkulturerbe. Auf dieser Insel steht Skelligs Rock Lighthouse. Hier wurde für die Serie Star Wars gedreht: ‘Das Erwachen der Macht’ und ‘Die letzten Jedi’.
Little Skellig, 7 Hektar groß, ist ein Naturreservat mit einer riesigen Basstölpel-Kolonie. Mit ca. 27000 Brutpaaren ist dies eine der größten Kolonien der Welt.
The Calf – 21 m hoch. Die Reste eines gußeisernen Leuchtturms sind noch zu sehen. 1866 gebaut, wurde er in einem Novembersturm 1881 einfach weggespült. Er wurde nicht wieder aufgebaut und durch das Bull-Light ersetzt.
The Cow – 62 m hoch.
The Bull – 89 m hoch mit dem Leuchtfeuer. Hier nisten Basstölpel und die Kolonie wächst. Ein Hubschrauberlandeplatz ist schon von ihnen eingenommen worden und man baute einen neuen.
Schweren Herzens lassen wir Fastnet Rock im Kielwasser und suchen uns einen Ankerplatz für die Nacht.
Wir passieren Mizen Head und die Mizen Head Bridge. Über sie gelangt man zum Leuchtturm und einem Visitorcenter. Mizen Head ist die Südwestspitze Irlands. Auch hier hat Marconi erste Radiomitteilungen über den Atlantik gesendet und mit vorbeifahrenden Schiffen kommuniziert.
Wir ankern in der Bantry Bay in einer kleinen Nebenbucht, der Dunboy Bay. Ein geschützter Platz, allerdings etwas flach. Nachts piept der Tiefenalarm des Echolots, aber wir sitzen nicht auf. Und wenn, der Grund ist weich. Herrliche Morgenstimmung beim Auslaufen. Weiter geht’s Kurs West.
Einer unserer Lebensträume ist in Erfüllung gegangen: Wir sind zum Leuchtturm Fastnet Rock im Südwesten Irlands gesegelt. Ein beeindruckendes Bauwerk mitten im Meer. Er ist 54 m hoch und wurde aus 2047 Granitblöcken gebaut. Sein Licht leuchtet dort seit 1904 und wurde 1989 automatisiert. Kennung: Fl W 5s. Der Vorgänger-Leuchtturm wurde 1854 auf diesem Felsen gebaut. Er war aus Gusseisen, 28 m hoch. In einem Novembersturm 1881 hat die See das Glas der Laterne zerstört und er wurde durch den heutigen Leuchtturm ersetzt.
Für Drohnenflug oder Beibootumrundung war zuviel Wind und zuviel Seegang.
Wir haben eine schöne Zeit in Cork und umzu. Aber heute sieht der Wetterbericht gut aus fürs Weitersegeln nach Westen. Um 7.15 Uhr legen wir ab mit Nebel und ganz viel feuchter Luft. Die Wolken lassen sich hängen. Nach 6 Seemeilen sind wir im freien Wasser und es lichtet sich etwas. Der Strom läuft mit uns, richtig gerechnet. Aber der Wind macht nicht das, was er eigentlich soll. Anstatt aus Süd kommt er aus West-Südwest. Das bedeutet für unseren geplanten Kurs ziemlich von vorne.
Bestimmt ist auch dieser Küstenabschnitt toll, nur leider haben wir kaum was sehen können, alles eingepackt in Watte. Das Lighthouse Old Head of Kinsale können wir erkennen. Hier gibt es ziemlich wildes Wasser, wir werden ganz schön hin- und hergeschubst. Von den Seven Heads sehen wir nichts, auch das Galley Head Lighthouse bleibt uns verborgen. Zum Glück haben wir Radar, so können wir auch die Schiffe sehen, die kein AIS haben. An der Einfahrt zum Baltimore Harbour, einer großen Bucht mit Moorings und kleinen Pontons, steht an Steuerbord Lot’s Wife, eine weiße Steinsäule, auf dem Beacon Point (Foto) und Backbord Sherkin Island Lighthouse. Beides gut zu sehen, die Sicht wird besser. Wir finden einen guten Ankerplatz, kochen essen (Frikadellen gefüllt mit Schafskäse) und genießen die Stille. Ein anstrengender Tag, 57 Seemeilen.
Crosshaven und der Royal Cork Yacht Club gefallen uns. Urige Pubs mit tollem Essen, Guinness und Live-Musik. Frühere Bahntrassen sind mittlerweile tolle Fahrradwege (Greenways) am Fluss entlang. Friedliches, sonniges Wetter vor dem dicken Sturm, der auf Irland zuläuft. Im geschützten Hafen haben wir 40er Böen. Nach Westen kommen wir jetzt gerade mal gar nicht. Also bekommt Heimkehr einen Wellness-Tag. Wir prüfen den Ölstand, checken die Batterien, bauen einen neuen Regler für die Lichtmaschine ein, reparieren einen Rutscher am Großsegel, machen Farbarbeiten am Rumpf, kleben Antirutschstreifen aufs Dach usw. usw.
Wir verholen uns 5 Seemeilen weiter Richtung Cork. Wir machen fest in der Cork Harbour Marina in Monkstown. Wieder so ein netter Hafenmeister, netter Schnack an Bord. Er macht Heimkehr erstmal etwas kleiner und rundet das Liegegeld nach unten ab. Wir fahren mit den Fahrrädern am River Lee entlang, setzen mit der Cross River Ferry über nach Cobh (früher hieß der Ort Queenstown), Titanic’s last port of call. Von hier ist sie losgefahren und nie in New York angekommen. Wie krass, dass gerade das Passagierschiff Queen Anne der Cunard-Reederei hier festgemacht hat. Wir sehen uns die eher kleine Titanic-Ausstellung an, die aber mit der Ausstellung in Belfast nicht zu vergleichen ist. Und wir besuchen die große St. Colman’s Kathedrale, essen Eis, sitzen im Pub auf der Straße und genießen die tolle Athmosphäre und die Sonne.
Hat auch was, wenn der Wind aus der falschen Richtung kommt. Wir sind total geduldig und genießen das Warten auf den richtigen Wind.
Die letzte Nacht vor Anker in Ardmore war ziemlich unruhig. Immer wieder heftige Böen, aber der Anker hält. Trotzdem schlafen wir nicht gut. Es kündigt sich ein dickes Tief westlich von Irland an und wir reservieren einen Platz im Royal Cork Yacht Club in Crosshaven. Bei Sturm wollen wir nicht gerne ankern. Auf dem Weg dorthin wieder eine aufregende Küste und sogar etwas Segelwind aus der richtigen Richtung, der dann aber bald wieder einschläft. Roche’s Point Lighthouse steht an der Einfahrt nach Cork. Da biegen wir ab und finden die Einfahrt in den Owenboy River, in dem der RCYC mit Steganlagen und Moorings liegt. Jetzt wissen wir auch, wo das ‘royal’ herkommt, mit 85 Euro/Nacht ist er der teuerste unserer Reise.