Litla Dimun. Lauter so Klakse gibt s hier, dieser ist der einzige unbewohnte. Rundherum 4,5 Knoten Strom. Wie sagt die Maschinistin: der Atlantik ist kein Ponyhof. Sea U Bert

Author: Bert
Der Nordatlantik ist kein Ponyhof!
In See, von Tvøroyri nach Torshavn = 34 Seemeilen. Also ein Ponyhof ist das hier gerade nicht. Eben noch den Klüver oben, kommt der Wind plötzlich von vorn. Segel weggerollt, kommt der Wind aus 90° mit 28 Knoten. Ja was denn nun? Die Crew hat gut zu tun.
Dann plötzlich Strom, der uns seitlich versetzt. Haben wir jetzt Bug- und Heckstrahlantrieb? Dann Strom von vorn, über 4 Knoten in offener See. Die Strom-App RÁK zeigt das so nicht. Das ist jetzt aber Chefsache.
Damit es nicht langweilig wird, heult der Wasseralarm in der Bilge los! Huch, das kann doch nicht wahr sein. Gute Nachricht vom Alarmteam: minikleine Tröpfchen Schwitzwasser. Boah, ist der Alarmgeber pingelig. Solche Erklärungen mag ich. Kommt nur, weil wir Weicheier heizen.
Aber sonst: all‘s well on board Marlene
Der für morgen geplante Weg.
Undurchsichtige Sache.
Tvøroyri. Sehr schwer auszusprechen und auch sonst nicht so toll. Deswegen gehen wir morgen weiter nach Thorshavn, die Großstsdt. Die kann man jedenfalls aussprechen. Es sind 33 Meilen und das Wetter ist vernünftig vorhergesagt, allerdings undurchsichtig. Sea U Bert

So machen wir das.
In See. Wir haben einen festen Rhythmus, weil wir zZt selten über drei Nächte Unterwegs sind. Da gewöhnt man sich schnell an die Schlafzeiten. Bei Tage und gutem Wetter nehmen wir s nicht so genau. Sea U Bert

Abendlicht.
Vågur. Abendlicht schmeichelt dem weiblichen Teint doch immer. Gilt auch für Heimkehr. Sie mag besonders gern in diesem Licht fotografiert werden. Morgen wollen wir weiter, nur etwa 5 Meilen nach Norden, nach Tvøroyri. Der Hafenmeister hat uns dort angemeldet. Wir hoffen, dass der Wind runtergeht. Sea U Bert

Da die Erde ja eine Scheibe ist,
haben wir jetzt das Ende gefunden. Da wo all die Schiffe runterfallen. Das ist hier, seht selbst. Sea U Bert

Färöer
Vågur – auf der südlichsten Insel Suduroy. Die Färöer bestehen aus 18 Inseln. Das ganze ist 113 km lang und 75 km breit. Kein Punkt ist mehr als 5 km vom Meer entfernt. Insegesamt leben 50700 Menschen auf den Inseln, 21000 davon rund um die Hauptstadt Thorshavn. Die Färöern gehören zu Dänemark, allerdings nicht so richtig. Und sind auch nicht in der EU. Farörisch ist wieder als Amtsssprache eingeführt worden und wird auch überall gesprochen. Für uns nicht zu verstehen, klingt isländisch. Die dänische Gastlandsflagge zu setzen wäre voll daneben. Die Menschen hier sind überwiegend evangelisch.
Es muss ordentlich einklariert werden, mit Zoll und Polizei als Immigration. Crewliste und Schiffspapiere. Crewlist-Formular bringt der Hafenmeister mit. Der Zoll interessiert sich nicht sehr für Alkohol, die Angabe „übliche Menge“ reichte. Formell, eine Flasche, eine Stange Zigaretten. Yachthäfen gibt s nur in der großen Stadt, sonst liegt man an Gummireifenpiers, wie in Norwegen. Im Supermarkt gibt’s dänisches, wie z.B. Ymer, Cocio Kakao, Riberhuskäse und meinen geliebten Buko Rejerost. Es gibt eine international operierende Airline, Atlantic Airlines mit drei Airbus und zwei Hubschraubern. Mitten im Golfstrom soll es hier immer warm sein, in diesen Tagen ist der wohl abgeschaltet. Mehr als 12° hatten wir noch nicht. Die Nationalblume ist die Sumpfdotterblume, Butterblume auf platt. Alles nette Leute hier.
Sea U Bert

Eingeweht.
Vågur. Immer ist s hier nicht gemütlich. Ein Glück, dass wir ne Heizung haben. 12 Grad Windstärke 6 und viele waagerechte Schauer. Wir wollen morgen versuchen ins nächste Dorf zu kommen, 5 Meilen nördlicher. Tvøroyri. Sea U Bert

Alte Freunde.
Vågur. Heimkehr neben unseren Freunden von der Johanna. Heute kam der Chief Engineer der Johanna, auch den hatten wir damals 2007 in Lerwick kennengelernt. Wir fühlen uns immer besonders geschmeichelt, wenn Seeleute unsere Heimkehr mögen. Das fischkutterige ist es. So sagt auch Gudmundur, dem die hiesige Werft gehört. Er hat hier ein Slip bis 1500 t. Und repariert große Fischereifahrzeuge. Wir sind beeindruckt, dass wir hier zwei alte Freunde haben. Sea U Bert




