Azoren, Flores. Über Kurzwelle. Nach einer wechselvollen, nur 15-tägigen Reise von den Bermudas durch den Nordatlantik erreicht die Heimkehr nach 1.762 Seemeilen (3.250 km) den westlichsten Punkt Europas, die Azoren-Insel Flores. Wechselvoll war das Wetter, denn zwischen 8 und 0 Windstärken war alles dabei. Die Flauten im Atlantik waren ein besonderes Erlebnis für uns, spannender als die Tage mit zu viel Wind. ‘Das große Blau’, das uns so fasziniert, wird in der Flaute besonders deutlich. Eine unglaubliche Stille auf einer endlosen blauen Glasplatte. Nur drei Schiffe haben wir getroffen, aber eine Menge interessanter Tiere. Einen Mink- oder Finwal, eine Schule Orcas (Killerwale), einen kleinen Hai, eine einsame Schildkröte, jede Menge der wunderschönen aber sehr giftigen Portugiesische Galeeren (eine Quallenart), Raubmöwen. Wenn Delphine ein Schiff begleiten, bringt das Glück. Davon hatten wir eine ganze Menge, denn die Delphine spielten täglich in unserer Bugwelle. Heimkehr hat auch dieses Stück Atlantik gemeistert, hat uns immer ein sicheres und geborgenes Gefühl gegeben. Die Technik an Bord hat einwandfrei funktioniert, keine Ausfälle, kein gerissenes Segel. Auch die Crew hat diese Reise bis auf ein paar blaue Flecken unbeschadet überstanden. Jetzt wollen wir uns erstmal einen Monat lang die Azoren ansehen und dann Mitte Juli auslaufen zum letzten großen Stück über den Atlantik nach Falmouth/England. Insgesamt sind es von hier bis nach Oberndorf noch 1800 Seemeilen (3.300 km). Gemessen an der bisher insgesamt zurückgelegten Stecke von 12.400 Seemeilen (23.000 km) seit Juni 2009 scheint uns das gar nicht mehr so weit. Auf Oberndorf freuen wir uns natürlich, denn Oberndorf ist wie Bermuda: das Besondere sind die Menschen und deren Freundlichkeit. Jeder grüßt jeden, in Bermuda und in Oberndorf. Sea u Marlene und Bert

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