Also da sind wir. Richtig Schottland. Der letzte Teil war völlig ohne Wind. Wir haben probiert mit einer Maschine zu laufen, und das ging gut. Dennoch würden wir natürlich lieber segeln, aber ganz ohne Wind geht das nicht. Dafür gab es eine berührende Begrüßung: Morgens um halb fünf sind vier ausgewachsene Delphine vor und neben uns. Mit einer unbeschreiblichen Eleganz, einer unglaublichen Schnelligkeit ohne sichtbare Bewegung der Fluke. Eine wunderbare Anmut. Wie bei einer schönen Frau schwer ohne Hände zu erklären. Diese Tiere versetzen uns jedesmal, wenn wir sie treffen, in Begeisterung.
Peterhaed hat eine schöne Marina. Durch Harbour Control hereingelotst, höflich, kompetent und natürlich mit deutlich schottischer Aussprache. Meine Fahrenszeit in dem schottischen Teil der Royal Navy hat mir sehr geholfen, die Jungs hier zu verstehen.
Peterhaed hat einen großen Fischereihafen und ist höchstens naja. Auch hartnäckiges Suchen hat uns keinen Afternoon Tea oder Latte eingebracht. Nach welchem Peter die Stadt benannt ist, weiß ich noch nicht: Peter Meinecke? Peter Schwan? Peter Schewe? Da das Dorf schon 400 Jahre alt ist, vielleicht doch St.Peter. So alt sind die drei glaub ich noch nicht.? Hierher gelockt haben uns unsere Freunde von Lojan, ihr wisst schon, die nach Brasilien segeln. Unsere Auspuffreparatur ging Ratzfatz. Demontage Leni und ich in 30 Minuten, alles sauber geschliffen, und Rainer hats dann geschweißt. VA Elektroden und Inverterschweißgerät sind an Bord. Nun ist alles wieder dicht. Morgen soll der Wind wieder brauchbar sein, wir wollen weiter nach Kirkwall, Orkneys. Kirkwall liegt nur ein paar Zentimeter nördlich von Scapa Flow, wichtiger Punkt Deutsch-Englischer Marinegeschichte. Weiterhin kommt einer der besten Malts von den Orkneys, hochgeschätzt sowohl von Robbi in Hamburg als auch in Cuxhaven. Da wollen wir ‘n Fläschchen holen. Diesel könnten wir auch gebrauchen, ist billiger als in Helgoland. Es gibt für Schiffe hier nur den Roten. Um Nerverei mit dem Zoll zu vermeiden, haben wir uns voher in Deutschland erkundigt, wie man mit teilweise rotem Sprit einreisen kann. Es geht, wenn man ein paar Regeln einhält.
Frieda: Zunächst begann sie, sich nützlich zu machen, Sie fraß Fliegen. Viele. Jeder Schuss ein Treffer. Mit so einem langen Schnabel geht das prima. So wie mit Chopsticks etwa. Dann hat sie für jede dritte Fliege einen dicken Flatsch hinterlassen. Dann um 22.45 nach etwa 12 stündigem Aufenthalt bei uns und 60 Seemeilen dichter an Land ist sie gestartet, wieder mit mehreren Platzrunden. Happy landing Frieda, ich mach gern deine Flatsche weg.
sea u Bert