Eigentlich müsste man überall eine Woche bleiben. Es gibt so viel zu entdecken in jedem dieser hübschen Hafenstädte. Falmouth hat uns wieder gut gefallen.
Wir hatten Besuch von der Border Force, nette Herren in schwarz (Men in black 🙂 Trotz Anmeldung übers Internet kontrollieren sie Pässe und Schiffspapiere und schreiben alles nochmal mit Kulli auf ein Blatt Papier!
Morgens noch eine Weile viel Wind mit einer heftigen Böe, die das Schlauchboot des Nachbarn einfach anhebt und auf den Kopf dreht! Puh, das ist übel. Ob der Elektromotor das überlebt hat?
Wir ziehen weiter nach Osten, verlassen Falmouth bei schönstem Sonnenschein, vorbei am St. Anthony Lighthouse. Die Küste ist wieder mal atemberaubend. In einiger Entfernung sehen wir einen Wal (wahrscheinlich ein Minkwal) gemächlich vorbeiziehen.
Wir passieren Dodman Point, die höchste Klippe an Cornwalls Südküste, mit einem großen steinernen Kreuz obendrauf.
Einfahrt nach Fowey
Nach 27 Seemeilen laufen wir ein nach Fowey, eine Kleinstadt an der Küste Cornwalls mit ca. 2300 Einwohnern. Wir können an einer großen Mooringboje festmachen und genießen erstmal den Anblick der Stadt, die sich am steilen Hang verteilt. Zu schön, wieder hier zu sein.
Wir setzen das Beiboot ins Wasser und fahren rüber zum Dinghydock. Hier muss man sich einfach dazwischendrängeln, da liegen bestimmt über 50 Beiboote aller Art.
Prima Abendessen im Lugger Pub, ein leckeres Eis von Ruby’s auf der Bank am Hafen mit Blick auf Heimkehr – hach, geht es uns gut.
Wir verholen am nächsten Tag von der Mooring an einen Pontoon. Es ist ziemlich viel Wind mit starken Böen vorhergesagt. Und der Schwell steht direkt in die Hafeneinfahrt. Da wird es an der Mooringboje ungemütlich.
Der vorhergesagte Wind und extremer Starkregen kommen in der Nacht. Wir bringen noch zusätzliche Leinen mit Ruckfendern aus. Der Spuk ist plötzlich vorbei, die Front ist durchgezogen.
Morgens erstmal das Beiboot lenzen, es ist ziemlich voll mit bestem Süßwasser. So kann man auch Trinkwasser auffangen!
Unsere Route von den Isles of Scilly nach Falmouth.
Das Mooringfeld vor der Stadt, mittendrin Heimkehr.
Frühstück auf dem Achterdeck.
Mit dem Beiboot geht’s erstmal zum Dinghy-Dock und zum Harbour Office. 59 Euro pro Tag für einen Mooringplatz! Das ist flott.
Dieser Pub ist ein MUSS in Falmouth – gutes Essen, lecker Getränke.
Cornish Pasties (links) – so lecker. Gibt’s mit verschiedenen Füllungen. Hier Traditional, gefüllt mit Kartoffeln und Fleisch. Es gibt aber viele verschiedene Sorten, z.B. mit Gemüse, mit Huhn + Curry, Chorizo + Mozzarella und viele andere.
Cornish Cream Tea (rechts) – Scones, Erdbeermarmelade und Clotted Cream. Und natürlich Blacktea. Auch lecker.
Ob die beiden wohl auch für den Mooringplatz bezahlt haben?
Wir passieren Wolf Rock Lighthouse, wieder so ein schöner aus Granit, passieren Lizard Point und laufen ein nach Falmouth, vorbei am St. Anthony Lighthouse. Nach 66 Seemeilen machen wir Heimkehr an einer Mooring fest und sind froh, hier in einem sicheren Hafen zu sein. Nun warten wir mal ab, was der Hurrikan da auf dem Atlantik vor hat.
Falmouth ist eine tolle Hafenstadt mit traditionsreicher Geschichte und hat den drittgrößten Naturhafen der Welt. Hier starten und enden viele Weltumseglungen.
Er ist 41 m hoch. 1861 wurde mit dem Bau begonnen, 1869 war er fertig. 1078 Stene mit einer speziellen Form wurden verbaut. Der Baufortschritt war abhängig von Tide und Wetter.
Heliplattform: cooler Rastplatz mit Aussicht – und die Crew freut sich.
Der Hurrikan kommt näher und wir verlassen früh am Morgen etwas traurig nach nur 3 Tagen die Isles of Scilly und verkrümeln uns an Englands Südküste.
Mit dem Sonnenaufgang nach Osten.
St. Agnes Lighthouse, Isles of Scilly
Unterwegs werden wir begleitet von sehr vielen Delphinen, eine Schule schätzen wir auf ca. 50 Tiere. Diese Begegnungen sind für uns das größte Glück und berühren uns sehr.
Mutter/Vater mit Kind
Gedrängel vorm Bug, jeder will der Erste sein und in der Bugwelle spielen.
Der Nachbar hat am Mast gearbeitet und Heimkehr fotografiert.
Mein Taxiboot holt mich ab vom Strand.
St. Marys Church
Pilot Gigs. Sie brachten früher die Lotsen zu den einlaufenden Schiffen. – Gig Shed Café.
Es gibt weltweit 100 Clubs, die sich zu World Champion Worldcups treffen. Hier wird tüchtig trainiert und ein lokaler Wettkampf ausgetragen. Viele Fans an Land und auf dem Wasser feuern die Teams an.
Die Isles of Scilly liegen etwa 43 km vor der westlichen Spitze Cornwalls, Land’s End. Von den über 200 Inseln sind heute die fünf größten bewohnt von ca. 2050 Einwohnern.
Trockenfallen mit Wattstützen. Irgendwann ist das Wasser wieder da. Ordentlicher Tidenhub hier.
Atlantic – der Name ist Programm und lecker.
Das war wahrscheinlich mal ein französischer Thunfisch-Kutter.
Heimkehr im Abendlicht
Pilot Gigs – sie brachten früher die Lotsen zu den einlaufenden Schiffen. Heute werden sie zum sportlichen Wettkampf genutzt, sind mit sechs Ruderern besetzt. Es gibt 100 Clubs auf der ganzen Welt und einen World Pilot Gig Championship Wettbewerb einmal im Jahr.
Deswegen können wir hier nicht bleiben. Hurrikan Erin ist mit großer Geschwindigkeit auf dem Weg über den Atlantik in Richtung Irland. Es ist nicht klar, ob er vor Irland stecken bleibt oder weiterläuft nach Osten. Der Schwell, den er mitbringt, geht hier in unserer Nähe auf über 5 Meter. Das wollen wir nicht an unserer Mooringboje hier in der offenen Bucht von St. Mary’s Harbour erleben. Wir verkrümeln uns an Englands Südküste, rum um Lizard Point nach Falmouth. Dort sollten wir Schutz haben vor solchen Ungetümen.
Nach 170 Seemeilen und einer durchsegelten Nacht haben wir die Isles of Scilly vorm Bug. Die Sonne geht auf und wir freuen uns auf die Inseln, über die schon Berts Vater geschrieben hat. Wir laufen ein in den Harbour von St. Mary’s. Dort ist ein großes Mooringfeld und wir finden eine für uns passende Mooring (die grünen). Zum Glück düst der Hafenmeister gerade vorbei und hilft uns, Heimkehr anzubinden. Es ist wunderbar, nach 29 Stunden Schaukelei wieder Ruhe im Schiff zu haben. Teatime auf dem Achterdeck, kleines Schläfchen. Dann flitzen wir mit dem Beiboot rüber zum Ort (Hugh Town) und essen Jakobsmuscheln im Mermaid-Pub.
All’s well on board – uns geht’s gut.
Marlene & Bert
Unsere Krängungsmesser haben sich nicht bewegt, was uns sehr erstaunt hat. Zum Teil fanden wir den Seegang ziemlich blöd, da wir hoch am Wind gesegelt sind. Dann gibt’s schnelle Küche …
… oder – wenn es etwas ruhiger ist – so etwas Leckeres wie Pilzbrot.
Wir treffen unseren Lebenstraum nochmal, Fastnet Rock Lighthouse liegt auf dem Weg zu den Isles of Scilly. Jetzt haben wir supergutes Licht und starten erneute die Fotosession. Es ist wieder ein unglaublicher Augenblick, dieses berühmt-berüchtigte Seezeichen vor dem Bug zu haben. Wieder müssen wir uns losreißen von dem imposanten Anblick. Wir kommen gut voran und segelmotoren in die Nacht.