Author: Bert

Stinkt.

Reine, Lofoten . Lecker, tausende von getrockneten Fischköpfen warten auf ihre Verwendung in der Suppe in Nordafrika. Die Anderen werden zu Tierfutter zermahlen. Riecht sehr würzig hier.

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Der Moskenstraumen.

Am südlichen Zipfel der Lofoten befindet sich der Moskenstraumen, ein berüchtigter Malstrom, den Edgar Allen Poe in seinem Buch “Hinab in den Malström” atemberaubend beschreibt: “Hier stürmte die ungeheure Wasserflut in tausend einander entgegengesetzte Kanäle, brach sich plötzlich in wahnsinnigen Zuckungen, keuchte, kochte und zischte – kreiste in zahllosen riesenhaften Wirbeln, und alles stürmte heulend und sich überstürzend nach Osten, mit einer Geschwindigkeit, wie sie sich nur bei den rasendsten Wasserstürzen findet.”
Und was war? Alles friedlich, alles ruhig. Wind, Tide und Strömung passten, keine gefährlichen Strudel oder Wellenberge. Zum Glück habe ich den Edgar erst hinterher gelesen.
All’s well und ruhig on board – Marlene

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Kalte Füße?

SørvÃ¥gen, Lofoten. Ja, wir sind in der Arktis. Das klingt irgendwie nach Eisbär. Der Polarkreis bildet die südliche Grenze der Arktis. Aber so kalt, wie man glaubt, ist es offensichtlich nicht. Wir haben Außentemperaturen zwischen zehn und 17°, meistens allerdings eher bei zwölf. Die Wassertemperatur, die die Temperatur im Schiff wesentlich beeinflusst, liegt bei 14°. Unsere Polarmeer-Fußbodenheizung liefert uns also eine Basis von 14°. Ich habe mir in Lerwick ein paar ganz dicke Norweger-Socken gekauft, ganz fein gestrickt, aber ganz dick. Die helfen sehr. In Häfen mit Steckdose nutzen wir manchmal den Heizlüfter, manchmal reicht es auch nur, die Maschinenraumtür aufzumachen nach dem Einlaufen, und noch seltener machen wir tatsächlich unsere Heizung mit dem Refleksofen an. An die Außentemperaturen haben wir uns gewöhnt. Also: ist alles gar nicht so schlimm. Sea U Bert

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Gemütlich.

Sørvågen, Lofoten. Ein winziger Hafen, hochalpin, Restaurant, kleiner Supermarkt, alles da. Der Anleger steht in keinem Handbuch, vielleicht deswegen frei. Wieder so ein Platz, von dem man (und Frau) nicht wieder weg will. Sea U Bert

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Heute Dorsch.

SørvÃ¥gen. Nur die kurze Frage, ob denn hier auch Fisch verkauft würde, und schon hing eine Tüte mit zwei riesigen Dorschfilets an der Ruderhaustür. Bezahlung um Gotteswillen nein. War fast beleidigt. Gestern im Ofen in der Folie gegart, heute in der Pfanne gebraten. Ein so frischer Fisch ist einfach eine andere Welt. Fisch, Salz, Zitrone – fertig. Traumhaft. Übermorgen Fischen wir selbst, wenn wir auf dem Weg nach Nussfjord sind. Sea U – Bert

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Blaue Nase

Værøy, Lofoten. Ist eine Marinetradition: Ein Schiff, das den Polarkreis überquert bekommt eine blaue Nase, die der jüngste Schiffsoffizier anpinseln muss. Also, die Maschinistin, das junge Ding. Mit arktischen Grüßen Bert

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Der Schokoladenflughafen von Værøy.

Værøy. Etwa 1986 wurde der Bau des lokalen Flughafens begonnen, an der Nordseite der Insel, direkt neben der hohen, steilen Felswand. Am Anfang des Baus fand ein Einwohner einen Adler zerschmettert am Boden liegen. Der Inselbewohner brachte ihn zu den Bauleuten und fragte die, wieso sie glauben, dass die Piloten heute besser fliegen können als ein Adler. Der Flughafen wurde weiter gebaut und eine der ersten Maschinen der Nordnorwegischen Airline Wideroe, die dort landen sollte, stürzte ab. Fünf Menschen starben, auch der Pilot. Es gibt an der Stelle extrem starke Fallwinde, die selbst einen Adler aus 200-300 m Höhe mit großer Wucht auf den Boden knallen. Der Flugbetrieb wurde eingestellt. In die kleinen Flughafengebäude zog eine Schokoladenmanufaktur, Lofot Kjokolade, die eine in ganz Norwegen bekannte Qualitätsschokolade herstellte. Die kleine Fabrik ist heute in Süd-Norwegen beheimatet, nachdem die beiden kleinen Gebäude am Flughafen abbrannten. Heute steht nur noch ein kleines Haus, in dem ein paar nette Hippies wohnen. Die Landebahn liegt da so rum. Happy landing Adler! Sea U Bert

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