In See, Biscaya. Über Kurzwelle. Ja und nun sind wir 1000 lange Seemeilen von Oberndorf weg. Das sind eintausendachthundertzweiundfünfzig Kilometer. Zu unserem ersten Ziel in Spanien, Camerinas, sind es noch 112 Meilen. Morgen Mittag sollen wir dort sein. Ein eigentlich-gar-nix-an-Wetter. Völlig ruhige knallblaue See. Wir haben auch gut zu tun. Zur Zeit sortieren und stauen wir unsere Medikamente um. Seenotsignale umgepackt und beschriftet. Bild aufgehängt und angeschraubt. Essen gekocht für heute Abend. 300 l Wasser gemacht. Brot gebacken. Noch ne gute Nachricht, es ist so ruhige See, dass die Espressomaschine funktioniert. Sea u Bert.
Badestopp. Haben gerade in der knallblauen 4000 m tiefen Badewanne geschwommen. Abwechselnd, versteht sich. Immer einer an Bord. Man weiß ja nie! Ein tolles Gefühl. Wasser ca. 19° C warm. Hatte nur mein Quietsche-Entchen vergessen. Kaum wieder an Bord, kam eine Delphinschule (bestimmt 20 Tiere) vorbei, begrüßten uns mit ein paar Sprüngen, planschten in der Bugwelle und dann zogen sie weiter. Wow! All’s well! Marlene.
Author: Bert
Das Etmal
In See, Biscaya, 979 Meilen von Oberndorf, 144 Meilen nach Camerinas, Spanien. Das Etmal war 146 Meilen, wobei wir dazu sagen müssen, das wir die Strecke über Grund rechnen. Wir lassen bei Wind unter 1 jetzt für eine Zeit beide Maschinen laufen. Heute Nacht und auch jetzt noch, tintenblaues Wasser und nix auf dem Radar, mit einer Ausnahme kein Schiff seit gestern abend. Kurze-Hosen-Wetter. Mein Brot war ok, aber hätte lockerer sein können. Also sag ich dem Teig: Immer hübsch locker bleiben! Und versuchs nochmal. Sea u Bert
Nightschift
In See, mitten in der Biskaya, über Kurzwelle. 924 Meilen von Oberndorf, 140 Meilen von Spanien, 199 Meilen vom Ziel. Eine halbe Stunde nachdem ich meine Wache begonnen hatte, großes Geplatsche neben der Ruderhaustür: Die Flippers waren wieder da. Sie haben mich aus dem Ruderhaus gelockt, und hatten offensichtlich Spass daran angeleuchtet zu werden. Wir können Sie noch nicht ganz genau bestimmen, weil sie kleiner sind als wir sie kennen. Sie sind ungefähr 2 m lang, alles andere passt auf Bottelnose. Na vielleicht kommen sie zum Sonnenaufgang nochmal wieder. Wir haben unseren Kurs um 15 Grad nach Westen geändert, weil wir doch gern direkt nach Camerinas wollen, das ist ein kleines Stück um die Ecke herum, aber noch eben vor Finisterre. Das sind wieder 50 Meilen mehr, bei unserer derzeitigen Geschwindigkeit (eine Maschine gegen den Strom) von gut 5 Knoten, sind das bummelig 10 Stunden mehr. Wir sollen so rechnet der Navi Computer Samstag nachmittag um 16 Uhr dort vor dem Fjord stehen. Das müssen wir auch, denn dann ist Schluss mit diesem Wetter, dann kommt wieder Wind und auch noch von vorn. Zur Zeit ist Windstille hier, so können wir zwar nicht segeln, dafür haben wir aber auch keinen Seegang mehr. So ist das Leben zur Zeit ganz bequem. Draussen auch jetzt, morgens um drei noch 20 Grad. Auch sehr angenhm.. Sea u Bert ________/)______
Halbzeit-Flipper
Halbzeit!
In See, Mitten in der Bicaya. Ja, wir sind nun genau in der Mitte zwischen Falmouth in England und Vivero in Spanien. 200 Meilen hinter uns und genausoviele vor uns. Das Wasser ist inzwischen vereinbarungsgemäß 4 Kilometer tief und ebenso blau. Pünktlich zum Bergfest kamen meine Freunde, eine etwa 15-köpfige Schule von Delphinen, die, wie auch im letzten Jahr in der nördlichen Nordsee, wie auf Kommando springen, abtauchen, sich drehen oder sonstwas machen. Die Vorführung ist beeindruckend, wir stehen staunend am Bug und applaudieren. Ist für uns das größte Glück, diese wunderbaren Tiere zu sehen. Ihnen scheint unsere “Dicke” zu gefallen, sie bleiben lange Zeit und spielen in der Bugwelle. Lassen sich zurückfallen, schießen mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit am Rumpf entlang und tauchen in der Bugwelle wieder auf. _____/)_____ Die Brotbackmaschine arbeitet, der Wassermacher produziert aus Salzwasser süßes, zum Frühstück gab’s Eier mit Schinken auf Toast und zum Mittag die oberleckere Hühnersuppe von gestern. Heute bei weniger Seegang ist Kochen und Essen schon kein Balance-Akt mehr. _____/)_____
Habe gerade gelesen, dass die Wache, wenn alles an Bord in Ordnung ist, über Deck ruft: all’s well. In dem Sinne.
Marlene
Bicaya – Nightflight
Das Etmal
In See, Biscaya, 8o5 Meilen von Oberndorf, 258 Meilen bis Spanien. Das Etmal ist die binnen 24 Stunden zurückgelegte Distanz eines Schiffes. Das will der Seemann zuerst hören. So auch Kapitän Rath in Brunsbüttel. Also das Etmal: 142 Seemeilen. Damit kommen wir auf eine Durschschnittsgeschwindigkeit von 5,9 Knoten (Knoten sind Seemeilen pro Stunde) damit sind wir sehr zufrieden, beonders nachdem die Ströme mehr gegen als mit uns waren. In 30 Meilen erreichen wir die Schelfkante, an der die Wassertiefe von nun 120m auf atlantische 4000m geht. Die tiefste Stelle die ich auf der Karte gefunden hab ist 4750m. Also ist das nächste Land ja immer nur 4km weit weg. Das ist dichter als von Oberndorf nach Cadenberge. ____/)____Na denn? Heute morgen um 8 sind schon angenehme 20 Grad und einzelne, handabgezählte Wolken. Der Wind wird weniger, der Seegang ist schon auf einen Meter runter. Wenn Leni aufwacht, gibts erstmal Duschvergnügen an Deck und dann mach ich großes Frühstück mit Spiegeleiern. Wat mutt dat mutt. Sea u Bert______/)_____
Nightflight.
In See, etwa 60 Meilen westlich von Brest, 761 Meilen von Oberndorf, 299 Meilen bis Spanien. Eine aufregende Nacht! Wann kann man das schon mal ungestraft sagen. Heimkehr rennt durch die See, sie läuft schon wieder seit 6 Stunden mit über 7 Knoten, bei gleichmäßigen 13 kn Wind. Das bringt uns dem Ziel schnell näher. Es ist Vollmond. Ein kitschiger Mondaufgang, mit großer Lightshow. So macht Segeln Spaß. Das Kochen ist schwierig. Die Curry Hühnersuppe mit Kartoffeln, Bananen und Kokosmilch hat lange gedauert. Aber sie wurde. Wir haben so etwas höhere Schüsseln, Teller gehen zu Zeit überhaupt nicht. Noch eine Stunde, bis eins, dann ist Leni’s Wache dran, bis fünf, dann ist meine Nacht schon wieder zu Ende. Sea u Bert______/)_____
Süd von Landsend.
In See, über Kurzwelle, 703 Meilen von Oberndorf, 357 Meilen bis Spanien. Herrlichstes Segeln. Wir haben meistens 12kn Wind, das sind 4 Eindstärken nach Beaufort, und machen daraus ordentliche 6 Knoten Speed. Keine Wolke am Himmel, und noch Seegang von gestern. Zum Kochen hatte ich allerdings dabei noch keine Lust. Sonst alles wohl! Sea u Bert ______/)_____
Wer nicht anfängt wird nicht fertig!
Nu geht’s los. Nachdem wir nun alle Seewetterberichte rückwärts aufsagen können, wollen wir morgen früh um sechs auslaufen. Der Wind ist runter, wir hoffen, dass die See sich auch schon beruhigt hat. Für die nächsten vier Tage sieht es verträglich aus in der Biscaya. Also los. Wir haben den Kurs abgsetzt auf die Nordwestecke von Spanien. Dort liegt Vivero am Rio Landrove. Wenn wir dort aber einen guten Wind haben, segeln wir weiter um die Ecke herum. Also keine oder wenig Fotos in den nächsten Tagen! Sea u Bert