Die Gezeitenströme sind wie schon berichtet heftig. Manchmal nicht zu verstehen, weil der Tidenhub hier nur 1 bis 2m beträgt. Weiter oben war es viel mehr. Wenn dann Strom gegen Wind steht, was natürlich spätestens nach 6 Stunden passiert, wird’s ruppig. Allerdings war es auf der ganzen Tausendmeilenreise nirgendwo so biestig wie auf der Elbe. Siehe Fotos im Logbuch etwa 29.Juni.
Die war uns ganz furchtbar geschildert worden. So wie auf dem Bild, das wir hier auch als Foto gesehen haben. Zum Glück war alles ruhig und friedlich, beide Bilder zeigen die gleiche Einfahrt, nur bei etws anderem Wind.
In der Einfahrt wurden wir von unserem Freund Sean abgeholt. Er ist der Chief der hiesigen Rescue Teams.
Wie zu Hause auf der Oste, der River Bann ist vielleicht 20 m breiter, dafür aber flacher. Das Wasser ist genauso braun. Wir liegen in einer privaten Marina, die sich ein kürzlich pensionierter Geschäftsmann gekauft hat. Ein unheimlich netter Kerl, der nun immer Lilli Marleen singt.
Tut mir leid, hab mich vertippt. 50 Grad statt 55. Wir sind nicht hinter Landsend sondern in Nordirland! Wird morgen korrigiert. sea u Bert
Das war so: Wir segelten in der Ostsee, schönes Wetter, Kaffeetasse. Und ein kleiner Frachter lag mit uns auf Kollisionskurs. Na, denk ich so, langsam könnte sie ja mal ausweichen. Aber man soll ja auch nicht dauernd dazwischenreden. Marlene dachte zum gleichen Zeitpunkt: na, nun könnte er ja mal ausweichen. Beide dachten wir, der andere hat die Wache. Ok, seitdem geht’s hier wie im Flugzeug. Der, der die Wache abgibt, sagt ‘you have it’, und der, der die Wache übernimmt, sagt ‘I have it’. So machen das Pilot und Copilot auch. Das funktioniert auch auf einem dicken Fischkutter. Klarheit schadet nie, wie im wirklichen Leben!
sea u Bert
Jetzt gleich, in 10 Minuten, haben wir tausend Meilen auf dem GPS. Das bedeutet, unsere Reise ist nun ganz kurz vor Irland 1852 km lang gewesen. Und es war eine gute Reise. Natürlich werden wir auch den heutigen Tag nicht vor dem Abend loben, aber bis hier ging’s prima. Die schwierige Einfahrt ist freundlich zu uns, es ist kaum Seegang. HEIMKEHR zwei Semeilen vor der Einfahrt in den River Bann, Coleraine, Nordirland.
Sea u Bert
es gibt überall uralte Kirchenruinen, mit alten Grabsteinen und Steinsärgen. Als Ruinen aber wohlgepflegt.