Der Abschied vom Momo fällt uns schwer. Brigitte und Uwe sind uns mit ihrer Momo doch sehr ans Herz gewachsen. In Norddeutschland würde man sagen, wir haben “gemackert”, sind zusammen gesegelt. Aber ganz so war das nicht. Unsere Verbindung war mehr ein Gummiband, mal länger mal kürzer. Wir hatten die gleichen Kurse, aber sind auch nicht immer nebeneinander her geschippert. Immerhin über ein halbes Jahr lang. Momo war oft vor uns da, so wussten wir dann immer schon vorher, wie die Tarife in den Hafen sind, und ob die Bootslänge verhandelbar ist. Die Fotografie in unseren früheren Leben, die Freude am Kochen und schippern hat uns viele Themen geliefert. Und natürlich die viele Repariererei und Bastelei an den Schiffen. Brigitte und ich hatten unsere Hausfrauenstunden, wir waren ja sogar zusammen auf einem Kochseminar. Sie hat mir außer Spätzle schaben die vegetarische Küche beigebracht, und ich glaube, ich habe die Kokosmilch in die Momoküche geschmuggelt. Motivationstausch hat sich etabliert. Wer immer down war, holt sich beim anderen Kraft. Auch Eheberater: “Los jetzt gebt Euch die Hand”. Auch ist Uwe ein erstklassiger Medizinmann. Die Momo war auf unserer bisherigen Reise immer so ein fester Punkt in unserem sehr bewegten Leben, ein Stück Sicherheit und Vertrauen. Gschwind: Das Lieblingswort der “Momos” ist so wie “mal eben”. Fast alles geht “gschwind”. Wir wechseln mal “gschwind” die Dieselleitungen oder kochen mal “gschwind” ein Gemüsecurry. Das Wort passt gut zu “moin”. Und nun, Momo, breite mal “gschwind” Deine Passatschwingen aus und segel unsre beiden “alten” Freunde “gschwind” um die Welt. Dann nehmen wir Euch in Cuxhaven “gschwind” die Leinen ab. Marlene, Bert und Heimkehr.
Heimkehr wieder in Santa Lucia.
Rodney Bay, St. Lucia, Windward Islands, Westindies. Pünktlich um 19 Uhr sind wir in Rodney Bay vor Anker gegangen. Genau hier waren wir ja nach unserer Atlantiküberquerung am 14.12. nach knapp 22 Tagen auf See Über die Ziellinie gesegelt. Damals hatten wir beim Einlaufen 9 Windstärken, diesmal war es friedlicher. Diese Bucht ist auch im Dunkeln gut anzulaufen, weil man hier fast überall ankern kann. Ganz alleine ist Heimkehr aber nicht. Beim Einlaufen hatten wir über 60 andere Yachten auf dem Radar. Jeder grüne Punkt auf dem Bild ein Ankerlieger. Sea u Bert ______/)_____
Sonntag
Bequia am Sonntag. Nee, sagt der Segelmacher Allek, Sonntag könne er nicht arbeiten, da müsse er in die Kirche, aber wir könnten ja mitkommen. Das haben wir gemacht. Ja wirklich sehr anders läuft der Gottesdienst hier ab. Alles scheint leichter und irgendwie fröhlicher. Hat uns sehr beeindruckt und erfüllt. Marlene und Bert
Und schon wieder geht die Sonne unter.
Beautycase
Leni hat ein neues Schminkköfferchen. Alles drin, was die Frau um die 40 so braucht. Wie könnte es anders sein,es ist ein kleiner Werkzeugkasten. Sea u Bert
Anprobe
Bequia. Nachdem wir einmal ein anderes Schlauchboot gefahren haben, wissen wir unser Pischl Schlauchboot hoch zu schätzen. Da hier die Sonne gern Schlauchboote frisst, bekommt der Blaufuchs nun einen Sonnenschutz. Das trägt man hier. Sea u Bert _____/)_____
Für Brigitte M. und Renate M.
Fischkutter unter sich.
Bequia. Die beiden sind ehemalige US-Amerikanische Krabbenkutter, wie sie hundertfach an den US-Küsten fischen. Typisch, und anders als in Deutschland, das weit vorne angeordnete Ruderhaus. Diese beiden sind nun als ‘Longliner’ im Einsatz, auf dem 59. Breitengrad fischen sie Thunfisch. Die Angelleinen sind viele zig Meilen lang. Bekannt wurde diese Art von Fischerei bei uns durch den Film ‘Der Sturm’. Dort wurden Schwertfische gefangen. Ich mag diese Kutter. Könnte man auch gut umbauen. Die abgestoßene Nase von Heimkehr kommt daher, dass die Farbe auf der Niro-Ankerverstärkung nicht hält. Sea u Bert _____/)_____
Spielzeug
Es geht weiter
Admirality Bay, Port Elizabeth, Bequia, Westindies. 5485 Seemeilen seit Oberndorf. Diese Bucht hier ist zu schön. Viele Yachten, aber auch ein paar Frachter, schöne Häuser, nette Menschen, alles nach unserem Geschmack. Trotzdem müssen wir nun weiter. Wir lassen unsere Freunde, die Momas, nur ungern hier zurück, die mit kaputter Maschine auf eine Einspritzpumpenreparatur in Hamburg warten. Danach wollen sie nach Westen, nach Panama und dann um die Welt. Unsere Wege werden sich hier trennen, was wir sehr bedauern, waren wir doch seit Juli letzten Jahres in ständigem Kontakt. Wir haben gute Freunde gewonnen, auf die Momos ist immer Verlass. Anyway, wir wollen ja nach Norden, wenn’s geht bis nach Kanada. Es gibt für uns zwei Termine: Um Ostern herum wollen wir nach Oberndorf, und wir müssen zum Beginn der Hurricanesaison so etwa bei Washington sein. Das sind von den Jungferninseln etwa 1500 Meilen, und bis zu denen sind es von hier erstmal knapp 500 Meilen. Am Dienstaq früh wollen wir hier auslaufen nach St. Lucia, Rodney Bay, dort bekommen wir noch ein Segel vom Segelmacher Kenny zurück und sogenannte Shades, Sonnenschutzdinger für unsere Ruderhausfenster. Matthew wird uns hoffentlich unsere Backbord-Lichtmaschine reparieren. Dann geht’s weiter nach Martinique, da sind wir dann in einem quasi europäischen Land. Dann folgt Dominica, die Insel im Norden von Martinique, wieder ein eigener Staat. Von wo wir nach Hause fliegen, wissen wir noch nicht. Vielleicht von St. Marten oder den British Virgin Islands. _____/)_____ Sea u Bert