Las Palmas, Gran Canaria. Heute Morgen ist Bert nach Hamburg geflogen, um sein Zähnchen wieder heile zu machen. Damit er wieder kraftvoll zubeißen kann. Aber nicht nur das: er hat eine lange shopping-list mit, denn jeder Segler hier kann noch etwas von zu Hause gebrauchen. Kohlebürsten für MOMO, Temperaturmessgerät und Regler für LOJAN. Und was kriegt HEIMKEHR? Wahrscheinlich Zimt-Sterne. Und einen neuen Filter für die Grauwassertank-Entlüftung, damit’s im Schiff nicht müffelt. Langweilig wird’s hier nicht. Die Mädchencrew aus England, die heute unter Segeln in den Hafen einlief (Maschine kaputt), hat ein tolles Manöver hingelegt. Das gefiel dem Dockmaster gar nicht, weil sie sich nicht am Rezeptionssteg vorgestellt hatten und auch noch längsseits und nicht Heck zur Pier festgemacht hatten (der hat Probleme!). Aber alle anderen Jungs und Mädchen auf dem Steg waren voller Anerkennung und viele Hände haben die Leinen belegt. Da war die Vorstellung der Jungscrew aus USA doch um Noten schlechter. Die sehen nur gut aus, aber ohne Schlauchboot-Bugsierhilfe hätten die es nie geschafft, das Heck zum Steg zu manövrieren, mit Motor. Aber wir haben trotzdem mit den Leinen geholfen. Und zu ihrer Ehrenrettung muss ich zugeben, dass sie den Wind gegen sich hatten. Ansonsten habe ich hier alle Hände voll zu tun: im Schiff aufräumen, Wäsche waschen, Schiffe ‘anbinden’, mit Brigitte zum Markt radeln, Kaffee trinken, auf der Mole bis zur Hafeneinfahrt spazieren, Computer-Arbeit, mit Beiboot im Hafen rumfahren und hier und da ein Schwätzchen halten, Salat in der Hängematte essen. Und das alles ohne Aufsicht, mein Skipper ist ja in Urlaub! Und ich weiß jetzt gar nicht, wer es besser hat!?
All’s well on bord! Marlene