Donnerstag ist Seemannssonntag. Da gibt’s eigentlich Torte. Leider nicht auf diesem Schiff. Tatsaechlich ist das so Brauch in der internationalen Welt des Seemanns. Da sich die Wochentage des Seemanns nicht besonders unterscheiden, und die Schiffe im Atlantik sonntags nicht rechts ran fahren, wurde eben der Donnerstag ausgeguckt. Hab heute trotzdem keinen Kuchen gekriegt. Sauerei. Heute war eindlich der Wind fuer die Passatsegel zu gebrauchen. Zwei große (je 50 qm) dreieckige Segel ganz vorne, die vor dem Wind gefahren werden. Dies sind auf der grossen Reise die Haupt-Arbeitssegel, da man ueblicherweise die Passatwinde (Tradewinds) nutzt. Lief toll, 3.7 Knoten Geschwindigkeit bei nur 8 Knoten Wind (das sind gerade mal ganz knapp 3 Windstaerken). Das ist fuer unseren 40tonner Diesel ein flotter Wert, fuer Radfahrer eher lahm. Nun sind wir hinter Tunoe vor Anker. Morgen kommt der Rest bis Kolding, und dann darf ich bald endlich wieder mit kleinen Gabelstaplern spielen.
Zu futtern gabs Fischcurry aus drei Sorten frischem Fisch. Rezept gibt’s ganz aehnlich auf der Website von www.Bobbyschenk.de, dort Karlas Kochkiste. Bobby ist der weltweit anerkannte Großmeister Bluwassersegelei, dessen Buecher ich alle gelesen habe, und sehr regelmaessig seine Website verfolge. Seine Frau Karla ist die Weltmeisterin der Bordkueche. Von ihr und ihrem vor 30 Jahren erschienen Bordkochbuch hab ich viel gelernt. Bin ganz stolz, dass sie nun auf ihrer Kochseite ein Rezept von HEIMKEHR veroeffentlicht. Auf der Duesseldorfer ‘boot’ hatte nicht nur ich sie mit Nachdruck aufgefordert, endlich wieder ein Kochbuch zu schreiben, das ist inzwischen auf der website (siehe oben) geschehen. Meckern hilft doch.
Sea u bert