Falmouth. Meinen Freund Hannes (seelig) habe ich etwa vor 40 Jahren kennengelernt. Er hatte einen wunderschönen neugebauten Segelkutter, die GLAUKE. Sie war gebaut bei Bieritz in Friedrichskoog und ist ein einziges Schmuckstück. Sie hat eine wunderschöne Linie und in jeder Ecke des Schiffes wunderbare Details. Technisch durchdacht bis in die letzte Schraube. Hannes war Ingenieur, und das durch und durch. Er hat mir dann im Laufe der Jahre Technik beigebracht. Immer wieder hat er komplexe technische Themen mit wenigen Schritten auf die Physik zurückgeführt. Er hat mich Technik verstehen gelehrt. Wir hatten über Jahrzehnte schier unendliche Gespräche, wie man dieses oder jenes technisch lösen kann. Hannes hatte nicht nur riesige Hände, sondern auch ein großes Herz und ein tiefes Verständnis für das, was in Menschen vorgeht. In Zeiten des größten Kummers hat Hannes mir den Weg gezeigt, wie es weiter geht. _____/)_____
Hannes lebte unmittelbar nach dem Krieg auf seinem damaligen Boot, der Tilikum, in der Hamburger Innenstadt. Neben ihm war noch ein Boot, da wohnte ein alter Seemann, der ihn abends ab und zu einlud und dann Geschichten erzählte. Die Geschichten begannen immer mit: wir lagen in Falmouth for order … Und diese Geschichten hat Hannes später dann mir erzählt. _____/)_____
Und weil Hannes mir fehlt und eine große Rolle in meinem Leben und in dem Leben unserer Schiffe gespielt hat, habe ich jetzt hier in Falmouth einen Hannes-Gedenk-Teakholz-Proppen mit einem eingeschnitzten H in das Deck von Heimkehr eingelassen. Diesen Proppen hat er auf seiner Drechselbank selbst gedreht. _____/)_____
PS. Ach übrigens: Warum Ein-Bein-Hannes? Weil er nur eins hatte. Und weil ein anderer Freund, der auch Hannes heißt, zwei hat.