In See, gesendet ohne Internet über Kurzwelle (jawoll, das geht!). Leba und damit Polen liegt hinter uns. In jedem polnischen Hafen das gleiche Erlebnis: hilfsbereite Hafenmeister, günstiger Liegeplatz, zwei Operetten-Piratenschiffe, die vor der Hafeneinfahrt kreuzen. Aber: Menschenmassen, die, beladen mit Strandutensilien, morgens in Karawanen zum Strand laufen und abends zurück in die Stadt. Auf dieser Strecke hat sich ein Business neben dem nächsten aufgereiht: Buden mit Essen, Getränken, Eis, Spielsachen, Klamotten und – je näher man dem Wasser kommt – alle erdenklichen Sorten von aufblasbaren Schwimmgeräten, Eimerchen und Schaufel für die Sandburg etc. Wir haben gelernt, dass jeder Pole während seines Urlaubs einmal an die See muss. Uns ist der Trubel jetzt zu viel, wir sehnen uns nach Schweden, Schären, Einsamkeit. ___/)___ Alle Segel sind gesetzt, es ‘bläst’ mit max. 8 Knoten und wir sind ganz erstaunt, dass unsere Dicke relativ flott mit 4,5 Knoten segelt. Sie will auch aus diesem Trubel raus! Noch erstaunter bin ich, dass der Skipper so entspannt ist und noch immer segeln will, obwohl wir manchmal nur noch 3 Knoten laufen. Meine ‘Jungs’ unter Deck haben Pause. Wir genießen einen Sommertag auf See (um 19 Uhr noch 24 Grad im Ruderhaus) mit Toast Hawaii, Kaffee und Kuchen, Mozzarella und Tomaten, Badevergnügen, Hochseefriseur-Aktion (die Ohren sind noch dran), Traum-Sonnenuntergang. ___/)___ Jetzt gehen wir im Wechsel unsere Wachen, beobachten Radar, Plotter, Mond und Sterne. All’s well on board – Marlene.