Crinan, Sound of Jura, Schottland.
Ja der Kanal ist voll bis oben hin. Nach all dem Regen. Das war auch gut so, denn wir fuhren auch so schon oft wie auf Schienen. Ein verwunschener Graben durch das Schottische Hochland mit zauberhaften Spiegelungen im stillen Wasser. Dazu liebevoll begärtnerte Häuschen der Lockkeeper und Brückenwärter. Der ganze Kanal ist nur 14 km lang und stellt an die Crew schon besondere Anforderungen. Die Schleusen werden von Hand, von der Crew selbst bedient. Man hatte uns dringend davor gewarnt, und uns einen Lotsen, einen Pilot, empfohlen. Mike. Ohne Mike wärs kaum gegangen, denn wenn man eine Crew hat, die morgens nur Marmelade ist, dann ist es schwierig, die 220 Jahre alten Schleusentore auf- und zuzudrücken. Der Skipper musste zum Glück an Bord bleiben und mit der Ankerwinsch das Schiff auf Position halten, während das Wasser in die Schleusenkammer schießt. At the end of the day sind wir ohne Schrammen im Crinan Basin gelandet, einem schnuckeligen Häfchen am Ende des Kanals. Hier is fein. Da sind wir gleich einen zweiten Tag geblieben. Das nur acht Meter von unserem Heck ein kleines Cafe mit leckerem Kuchen ist, hatte mit der Enscheidung nichts zu tun. Noch eine Besonderheit: Kein Internet, kein Mobilnetz. Nur Kurzwelle. Ruhe. Da haben wir doch tatsächlich eine Radtour gemacht, immerhin so 10 km. Ungedopt. Morgen wollen wir weiter nach oben, nach Oban. Kurse ziemlich Nord. Zu essen gab’s heute Rosmarinkartoffeln ohne Rosmarin, und Brathering aus der Aldi-Dose. Aus der Bordbackstube riecht’s nach frischm Brot. Bilder folgen heute abend.
Sea u Bert