Es war 1970, als ich 18 Monate lang mein Vaterland verteidigen durfte. Unter anderem hier. Ich war in der Nacht Ausguck auf der Brücke des Zerstörers Hamburg, als wir bei einem Strom von über 10 Knoten und 9 Windstärken durch den Pentland Firth liefen. Das Schiff hatte noch eine offene Brücke und es war der steilste Seegang, den ich bis heute erlebt hatte. Auch mit einem 3400 Tonnen grossen Schiff äusserst unangenehm. Irgendwann wurde ich abgelöst, ging totmüde und klitschnass zur Koje. Geweckt wurde ich durch den Höllenlärm, den die Ankerkette macht, wenn sie durch das Kettenrohr poltert. An Deck bot sich mir ein völlig fremdes Bild: Sonnenschein, grünes Gras, weidende Schafe auf von Felsstein eingerahmten Wiesen. Ein schottischer Fischkutter läuft vorbei. Kurz völliger Frieden, warm und schön. Ich habe immer von diesem Moment geschwärmt. Nun sind wir kurz davor. Vor uns 2 bis 400 m hohe Felsen, die Einfahrt ins Loch Eriboll. Wir sind heute morgen bei Nebel aus Kirkwall ausgelaufen, durch den auch berüchtigten Eynhallowsund. Hier sollen sich schon die Wikinger von Land aus daran erfreut haben, wie bei Strom gegen Wind 8 m hohe Wellen entstehen. Heute waren sie 8 cm hoch. Von dort sind wir den ganzen Tag gesegelt, oft über 7 Knoten – das ist flott für eine eiserne Fischkiste. Bin irre gespannt, ob s hier wieder so schön ist. Hochseefutter gab s, im Reiskocher(ein total cooles Teil!) Selbsteingemachtes Rindfleisch, Reis Cranberries und eine Ingwer Soya Sosse. Aus einem Pott auf See schnell zu machen. Sea u Bert