In See, noch 120 Meilen bis zum Polarkreis. Die Wettervorhersage sieht gut aus für einen Langschlag zu den Lofoten. Wir verlassen den kleinen Hafen von Bud, lassen die Hustadvika rechts liegen und ersparen uns damit eine weitere schwierige Passage durch kleine Inseln und Riffe. Wir setzen die Segel, aber eine Maschine läuft mit. Der Wind kommt aus der richtigen Richtung, ist aber mit 2 Beaufort noch etwas schwach auf der Brust. Dafür haben wir kaum Seegang, nur eine lange Dünung schaukelt uns durch die Norwegische See. Wir sitzen mit unseren neuen Deckchairs (Doppelsitzkissen mit Gelenk, in jede Lage zu knicken, cool) an Deck rum und genießen die Sonne. Ein Angelstop beschert mir einen grätigen Skipper: kaum ist die Angel im Wasser, beißt ein Fisch, reißt sich aber wieder los und dann ein Haker – der neue Pilker will auch nicht wieder an Bord. Das war ja ein voller Erfolg! Dann eben keinen Fisch zum Abendessen. Der Skipper-Chefkoch zaubert Hackfleischböller in Pilzsoße mit Paprikagemüse und Kartoffeln von zu Hause. Lecker! — Es ist um 21 Uhr noch taghell und ich muss in die Koje. Bert übernimmt die erste Wache bis 1 Uhr. Verdunklungsaktion in der Achterkajüte (da schlafen wir auf See, weil weniger Bewegung). Die Bulleyes werden mit Kissen zugestopft, die Luke oben mit einer Isomatte. Wir haben Probleme! Aber man kann sonst echt nicht einschlafen bei dem Licht hier oben auf zur Zeit 64° Nord. __/)__/)__ All’s well und hell on board – Marlene