In See, nördliche Nordsee, zur norwegischen Küste 140 Meilen to go. Die indiskret anmutende Frage nach unserem Nachtleben bezieht sich ob meines Alters natürlich auf die längeren, nächtlichen Segelstrecken. Also wir gehen Wachen von 4 Stunden, rund um die Uhr. Dann wird gnadenlos geweckt, egal wie lieb man den anderen hat. Der Schlaf ist unheimlich wichtig für A die Schiffssicherheit und B den Bordfrieden. Rechts ranfahren ist bei Schiffen eher unüblich.
Heute Nacht sind wir unterwegs von Lerwick, Shetland Islands, nach Norwegen. Unser Kurs ist fast Ost, wir versuchen aber etwas nördlicher zu halten, denn wir wollen je eigentlich nach Norden. Das lassen Wind und See heute aber nicht zu. Also ist unser Plan, mit geradem Kurs in Norwegen (Mittwochvormittag) in die Felsen zu laufen und von dort durch die Schärenfahrwasser nach Alesund zu kommemn. Vor Alesund liegt noch das gefürchtete Kap Stadtland, vor vem selbst die Hurtigdampfer manchmal kapitulieren. Auf das richtige Wetter für diese heisse Ecke werden wir in Molde warten.
Heute Nacht ist es überhaupt nicht dunkel geworden. Als ich um eins die Segel dichter nehmen musste, ging das ohne Decksbeleuchtung. Jetzt um halb drei morgens ist es praktisch hell draussen. Der Wind ist ganz eingeschlafen, die See leider nicht, wir haben vom letzten Sturm noch eine Dünung von 2,5 m. Die hält uns gut in Bewegung.
Schlaft schön in euren Kojen, die nicht 25 Grad hin und herwackeln. Mit fröhlichen Hochseegrüssen: Bert