In See. Vor der Küste von New Jersey. Für die, die es ganz genau wissen wollen: N 39°08’12 / W 74°31’56. Mit einiger Verspätung ist jetzt auch der Wind da. Aber da wir eine Verabredung mit der Tide vor der Delaware Bay haben (wir müssen eine Stunde vor dem nach Norden setzenden Strom an der Baymündung sein), lassen wir eine Maschine mitlaufen. So rauschen wir mit bis zu 7 Knoten nach Süden. Noch 28 Seemeilen. Geht doch. Haben uns schnell ans Wachsystem (4 Stunden Wache, 4 Stunden Koje) gewöhnt. Tagsüber machen wir ganz nach Laune mal ein Schläfchen im Ruderhaus, beschäftigen uns mit Tidenberechnungen, Wellen zählen, oh ein Windhauch: Segel setzen, oder doch nicht: Segel wieder runter, lesen (mittlerweile auch englische Bücher) und träumen (mittlerweile auch in englisch). Nach fast fünf Monaten in Amerika ja auch kein Wunder. Der Speiseplan: eher spartanisch. Wir beschäftigen uns mit magenfreundlicher Kost, da der Skipper da ja gerne mal empfindlich ist. Dadurch entstehen tolle Kombinationen wie Cornchowder-Suppe mit Kartoffelpürree angedickt. Echt lecker, ernsthaft! Der Linie schadet’s auch nicht, grins. Das schönste auf See: Sonnenuntergänge, Mond und Sterne. Und die Zweisamkeit mit guten Gesprächen über uns, die nahe und die ferne Zukunft. So, jetzt aber wieder an die Arbeit. Voraus kommt mir auf dem Radar die rote Tonne No. 2 entgegen. Die will ich ja nicht rammen. _____/)_____ All’s well on board. Marlene
PS an Inge + Joachim: Wir haben gestern Nacht die Queen Mary 2 getroffen!!!