Author: Bert
endlich segeln!
Marstrand / Schweden
An Marstrand hab ich schon vor ueber 30 Jahren einen Narren gefressen. Das lag fast wie auf Helgoland am Baecker, genauer an Berg’s Konditorie. Hier werden die besten Kleinkuchen der Welt gemacht. Immerhin so lecker, dass ein Buch darueber erschienen ist, das wir natuerlich mit Widmung des Meisters an Bord haben. Bei Berg’s fruehstueckt man. Flachbrot mit Ei und Hering oder Fleischkloeßchen auf Rote-Bete Salat und natuerlich die kleinen Kuchen, von denen die Besten Mazzarin heißen. Dabei sitzt man auf einer Bank und betrachtet die Schoenheit des gegenueber liegenden eigenen Schiffes. Man sitzt leicht mediteran auf der Pier. Herrlich. Meine Tochter Julia war zum ersten Mal im Alter von etwa vier Monaten hier und hat mit vier Jahren Frau Steensjoe, das war die Meisterin, an der Schuerze gezupft und in fliessendem Englisch ein Kaesebroetchen bestellt: ‘One Cheese Please’. Diesen Grundstein ihrer Sprachkarriere hat sie vor ziemlich genau 25 Jahren gelegt. Marstrand ist teuer, weil es so viele schicke maritimisierte Sachen gibt. Und bei Red-Green gibt’s alles fuer die Haelfte, weil der Sommer bald zu Ende ist. Diesmal alles moegliche mit Sternen. Da wir ja einen dicken Stern am Bug haben, muessen ueberall Sterne drauf. Nun sind die Sandradirk-Becher nicht mehr allein, die waren für den Abendkakao reserviert. Morgen bleiben wir noch hier, dann geht’s nach Goeteborg. Der Tag beginnt hier ziemlich sportif mit einmal zack zack um die Insel, das dauert stramm Berg- und Tal ueber die Felsen gewalkt eine gute Stunde, Zeiten der Vorjahre stehen im Logbuch. Und dann darf man ja wohl anstaendig fruehstueken, oder? Sea u Bert
Marstrand / Schweden
An Marstrand hab ich schon vor ueber 30 Jahren einen Narren gefressen. Das lag fast wie auf Helgoland am Baecker, genauer an Berg’s Konditorie. Hier werden die besten Kleinkuchen der Welt gemacht. Immerhin so lecker, dass ein Buch darueber erschienen ist, das wir natuerlich mit Widmung des Meisters an Bord haben. Bei Berg’s fruehstueckt man. Flachbrot mit Ei und Hering oder Fleischkloeßchen auf Rote-Bete Salat und natuerlich die kleinen Kuchen, von denen die Besten Mazzarin heißen. Dabei sitzt man auf einer Bank und betrachtet die Schoenheit des gegenueber liegenden eigenen Schiffes. Man sitzt leicht mediteran auf der Pier. Herrlich. Meine Tochter Julia war zum ersten Mal im Alter von etwa vier Monaten hier und hat mit vier Jahren Frau Steensjoe, das war die Meisterin, an der Schuerze gezupft und in fliessendem Englisch ein Kaesebroetchen bestellt: ‘One Cheese Please’. Diesen Grundstein ihrer Sprachkarriere hat sie vor ziemlich genau 25 Jahren gelegt. Marstrand ist teuer, weil es so viele schicke maritimisierte Sachen gibt. Und bei Red-Green gibt’s alles fuer die Haelfte, weil der Sommer bald zu Ende ist. Diesmal alles moegliche mit Sternen. Da wir ja einen dicken Stern am Bug haben, muessen ueberall Sterne drauf. Nun sind die Sandradirk-Becher nicht mehr allein, die waren für den Abendkakao reserviert. Morgen bleiben wir noch hier, dann geht’s nach Goeteborg. Der Tag beginnt hier ziemlich sportif mit einmal zack zack um die Insel, das dauert stramm Berg- und Tal ueber die Felsen gewalkt eine gute Stunde, Zeiten der Vorjahre stehen im Logbuch. Und dann darf man ja wohl anstaendig fruehstueken, oder? Sea u Bert
Die Helden sind muede…
Nachtruhe
In dem Buch von Thompkins wird sie beschrieben, diese eigenartige Ruhe die auf einem Schiff waehrend der Nacht eintritt. Alles findet seinen Platz, alles seine Ordnung, die Aufgaben sind klar jeder kennt seine Verantwortung. Alles geht leise und ruhig vonstatten. Es ist dunkel, nur etws rotes Licht, um die Pupillen nicht zu verengen. Auch auf einem so kleinem Schiff wie unserem ist das so. Ich habe wohl bei Thompkins (zwei Kinder segeln um Kap Hoorn) als kleiner Junge diese Stimmung gelernt. Ich habe sie dann auf grossen Schiffen bei der Marine wiedererkannt und liebe sie immer noch …. die Nachtruhe auf der Brucke eines Schiffes. Draussen, jetzt um drei sieht man im Osten den Tag kommen, im Westen gestochen scharf das Leuchtfeuer von Skagen -ein Blitz der alle vier Sekunden wiederkehrt- davor ein weiss-silberner Fleck den der Vollmond auf die See strahlt. Ein Frachter, schon eine ganze Stunde auf dem Radar, weicht uns aus und geht hinter uns durch. Es gibt unheimlich viel zu erleben waehrend der Hundewache. Nachtruhe.
Skagerrak
what a day! Blauer Himmel ueber Norwegen, beim Walken auf der Kirchenbank gesessen, dann Fruehstueck mit richtigem Latte Machiato, gibts hier selten, mit ham and cheese Broetchen. Fein. Wir haben hier wenig Gelegenheit Geld auszugeben. Kostenmaessig koennte meine Lieblingskollegin Antke stolz auf uns sein.
Und dann mein schoenstes Ferienerlebnis: Ein ausgiebiger Schnack mit dem Kapitaen der kleinen Linien-Faehre, neben der wir lagen. Ein wunderschöner Kutter von ungefaehr 19 m Laenge, mit typisch norwegisch hoher Bruecke und 3m Tiefgang. Natuerlich aus Holz. Faehrt einen Liniendienst Lillesand – Christiansand und laeuft dabei ungefaehr 10 kleine Inseln an. Wenn da jemand steht und winkt, legt er an. Bei solchen alten Profis kommt unser Kutter immer gut an, und das macht uns dann stolz. Punkt zehn legt er ab. Liniendienst, natuerlich puenktlich.
Wir sind jetzt mitten auf dem Skagerrak. Ziemlich genau 100 Seemeilen sind es von Lillesand nach Schweden. Dieser Text wird per Kurzwelle an die Web-site gemailt. Wir haben 90 Minuten Sende- und Empfangszeit pro Woche zur Verfügung, deswegen koennen wir heute nicht gut Bilder versenden, die dauern natuerlich. Das machenwir, wenn wir wie in Lillesand free WLAN haben, heute Service in vielen Yachthaefen.
Einzger Begleiter hier draußen eine drei-Zehenmoewe, die immer um uns herum ist. Moewen sind meine Freundinnen, sie heissen Emma Gabbiano, und haben mich immer begleitet, wohin ich auch kam, Emma wartete schon auf mich. Der Wind ist inzwischen eingeschlafen, wir laufen mit einer Maschine 5,5 kn ueber Grund, das bedeutet ein ETA von 06.00 beim Leuchtturm Haetteberget an der schwedischen Kueste. Dieser steht, wie sich das fuer einen ordentlichen Leuchtturm gehoert, im Wasser, und zwar vor unserem Lieblingsdorf Marstrand, dem Segelmekka des Nordens. Dort wiederum gibt es Bergs Konditori, und da gibt’s lecker Fruehstueck. Zeitlich passt es. Ach so: heute Mittag gabs Fischfrikadellen, die man hier oben ueberall kriegt und heute abend Ikea-Elch-Nudeln mit Rukola Pesto und reichlich Rotwein. Hinterher Schkoladenpudding. Jetzt um 21.50 gab’s den Sundowner. Und nun muss ich in die Koje, denn um 01.00 bin ich wieder dran. Good night! Bert
Von Dingsbums nach Lillesand
Der Morgen begann also mit Tauchen. Christof hat recht, das Wasser hat hier kuschelige 16 Grad. Also Falten und Knitter kennt man (und Frau) ja, aber am Bauch? Bei Heimkehr ist das nun so. Auf einer Länge von 2 m und einer Breite von 50 cm ist Heimkehrs Bauch Backbord vorn angeknittert. Zum Glueck ist alles dicht. Genau werden wir uns das im Winter ansehen, insbesondere Olaf, der uns wie kein anderer seit 10 Jahren technisch begleitet. Also: das Schiff ist robust und hat den Stoß vertragen, von drei tuechtigen Beulen abgesehen. Uns steckt der Rumms noch in den Knochen.
Heute also Navigation wie die Igel….. Manche Durchfahrten sind gerade doppelt so breit wie der Kutter. Irre, durch diese alpine Seewasserwelt zu fahren. Norwegen ist unbeschreiblich schoen. Nur eben an manchen Stellen ziemlich hart, Granit eben. Lillesand ist niedlich, Supersommerwetter uebrigens, sorry Deutschland. Heute abend feines Dinner an Land: Erst eine Fischsuppe (geteilt) dann jeder ‘nen dicken Burger mit lecker Fritten bei. Softeis hinterher von der Bude. Nun muessen wir mal sehen, wie wir uebers Skagerrak kommen. Zur Zeit sind immer noch sieben Windstaerken gemeldet, mit ueber 3 Meter See, das ist uns zuviel. Aber in Goeteborg warten Sonja, Hans, Jan und Mick! Vielleicht geht’s morgen Nacht, dauert je nach Wind 10 bis 14 Stunden. Sea u Bert